Im Hinterland von Most gibt es verhältnismäßig ausgeprägte Beweise für eine altburgwallzeitliche Besiedlung. Die Fundstellen konzentrieren sich in Zone A. Sie kamen dort sowohl in der Umgebung von Zahrazany als auch auf der linksuferigen Flußterrasse der Bilina (Most 27, 20) in Sous 34 (Abb. 2) sowie in Kopisty 13 und 10 zum Vorschein. Die altburgwallzeitliche Besiedlung reicht somit bis zur Grenze der Zone A hin. Aus Zone B ist ein einziges sicher lokalisierbares altburgwallzeit liches Keramikbruchstück aus Ervenice 3 bekannt, das auf die damalige Besiedlung im Gebiet des Komorany-Sees und zugleich auf eine lückenhafte Quellenbasis hin deutet. Die unzureichenden Fundortangaben verringern die Aussagekraft des aus alt- bis spätburgwallzeitlichen Keramikscherben bestehenden Fundkomplexes, der mit Trebusice verbunden wird und möglicherweise der Fundstelle 36 entstammt. Trotzdem scheint er ein weiteres Zeugnis für die Besiedlung in Zone B bereits in der Altburgwallzeit abzulegen. Für die Bedeutung des behandelten Siedlungshorizontes sprechen die Forschungsergebnisse auf dem Berge Hnvn (Most 29), die Erwägun gen über das dortige Bestehen einer befestigten alt- bis mittelburgwallzeitlichen Siedlung veranlaßt haben (Bubenik 1972). In diesem Zusammenhang muß eine komplexe Publikation abgewartet werden. Sollte sich die vorläufige Interpretation bestätigen, würde die rekonstruierte Siedlungsstruktur in der Umgebung von Most eine Siedlungsbasis zeigen, aus der die Lokalität Hnvn herauswuchs und mit der ihre Entwicklung wenigstens teilweise verbunden war. An der weiteren frühmittelalterlichen Siedlungskontinuität ist in der erforschten Region nicht zu zweifeln; leider ist aber das zugängliche Beweismaterial dafür allzu lückenhaft. Ziemlich gut faßbar ist die Situation bei den Plätzen, deren andauernde Besiedlung aus größeren Fundkollektionen mehr oder weniger überzeugend erhellt. Hierzu gehören die Lokalitäten zu beiden Seiten der Bilina in Most (27, 30), ferner Sous 34 und Kopisty 10, welche die Kontinuität im Siedlungsnetz der Zone A be zeugen. Über die Innenstruktur dieser Ansiedlungen ist uns sehr wenig bekannt. In der nächsten Nachbarschaft der erforschten Region hat sich als gewisser Orientie rungsbehelf die Ausgrabung in Brezänky erwiesen. Dort wurde die Siedlungsent wicklung seit den frühslawischen Anfängen bis zum Auftreten der spätburgwall zeitlichen Keramik erfaßt (Bubenik 1975). Im Verlauf des langfristigen Siedlungs prozesses kam es hier auf einer Fläche von max. 250 X 100 m Ausmaß zu Änderungen in der Verteilung der Objekte; in jeder der burgwallzeitlichen Siedlungetap pen überschritt die Achse der Siedlungsstätte 100 m. Die lückenhaften Auskünfte über dauerhafte Ansiedlungen in der engeren Nachbarschaft von Most deuten eben falls auf ein relativ großes Flächenausmaß hin. Bedeutendere Unklarheiten beziehen sich auf Stellen, die Fundmaterial nur einer beschränkten Etappe der frühmittelalterlichen Entwicklung lieferten. Zuerst wen den wir unsere Aufmerksamkeit den Fundstellen mit mittel- und jungburgwallzeit lichem Fundgut zu. Die reichhaltigste Keramikkollektion (144 Stück) ist der Samm lertätigkeit und den Ausgrabungen kleineren Umfanges aus den Jahren 1897/1899 bis 1902 auf der Fundstelle Sous 33 (Abb. 2-3) zu verdanken. Diesem stark gefähr deten Gebiet galt besonderes Sammlerinteresse, so daß die Funde über die Lebens-