Regionalausstellung bei, die im Stadtmuseum Most 1927 eröffnet wurde und den Zeitraum bis zur römischen Kaiserzeit umfaßte (Oberdorffer 1927). In diesen Jah ren, in denen zu den Mitarbeitern des Museums H. Preidel zählte, besserte sich das Dokumentationsniveau, vor allem die Lokalisierung der Funde. Aufgrund der durch die kartographische Lokalisierung vervollständigten Fundkataloge hat H. Preidel (1934; 1935) prinzipiell und ein für allemal den Zutritt zu älteren archäologischen Quellen aus dem Raum von Most und Chomutov erleichtert. Hierzu sei noch be merkt, daß in den Jahren 1928-1938 in Most das tschechische Museum des Erzge birgsvorlandes archäologisch unabhängig tätig war. Zu den Verdiensten dieses Mu seums gehört u. a. die Veröffentlichung einer Karte archäologischer Funde aus der Region von Most (Maßstab 1:50 000) von Preidel. Mit dem Beginn des zweiten Weltkrieges hat dann sämtliche archäologische Aktivität im behandelten Raum jäh abgenommen. Aus der bisherigen Rekapitulation der archäologischen Aktivität in der Region von Most erhellt, daß sie in den zwei ersten Jahrzehnten des 20. Jh. wenig intensiv war; trotzdem könnte man im Hinblick auf die damals dominierenden methodischen Zutritte zusammenfassend von einer Entwicklungsetappe sprechen. Im Blick punkt des Forschungsinteresses stand der im engen Sinne aufgefaßte Fund, der ge wöhnlich auf anspruchslose Weise gewonnen wurde. Kleinrettungsgrabungen waren sporadisch; an der Neige dieser Etappe kam es nur selten zu breiter angelegten Gra bungsaktionen, die aber im Zusammenhang mit der Krise der dreißiger Jahre deut lich stagnierten (bes. Trebusice - Glott 1938; Dolni Jiretin - archäologische und palynologische Erforschung - Preidel 1934, S. 139; Glott NZ P 6980/51). Die Ar chäologen (einschließlich des tschechischen Museums) konzentrierten sich auf die prä- und protohistorischen Kulturperioden, jedoch sind hinsichtlich der aufgesam melten Materialquellen Spuren einer Kulturselektion u. ä. nicht spürbar. Hier sei bemerkt, daß H. Preidel (1934, S. 69; 1940, S. 23) in seiner zusammenfassenden Forschungsbilanz u. a. das Bedürfnis einer eingehenderen Kenntnis der altslawischen Besiedlung betonte. Eine kontinuierliche Neuentwicklung der Geländetätigkeit in der Region von Most datiert erst seit der Gründung der Expositur des AI im Jahre 1953, die die Rettungsgrabungen in Nordwestböhmen zum Arbeitsziel hatte. Die ursprüngliche Forschungskonzeption hat sich binnen mehr als drei Jahrzehnten wesentlich geän dert, wohl auch unter Auswirkung mancher Tendenzen im Rahmen allgemeiner ar chäologischer Probleme bis zu der technischen Ausrüstung und der personellen Aus stattung. Jede archäologische Forschungsstelle ähnlichen Typs steht eigentlich dau ernd vor der Wahl eines konkreten Forschungsprogramms, das von bewußter oder unbewußter Beschränkung oder gar Verneinung weiterer Konzeptionsvarianten unbe dingt abhängt. In den ersten Jahren suchten die Mitarbeiter der Expositur nach einer neuen Tradition, sie lernten das anvertraute Landgebiet kennen und führten archäo logische Prospektionen und Kleinrettungsgrabungen durch. Allmählich drangen Ge biete von intensiverem Forschungsinteresse in den Vordergrund. 1958 waren sie schon gut faßbar (Masek 1960, Abb. 102). Im Erzgebirgsvorland sonderten sich sehr