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angeblich auch frühmittelalterliche (Preidel 1934, S. 80, Fst. 13). Im M Most liegen unter der Bezeich nung n. 1027 drei winzige Keramikscherben, zwei hochmittelalterliche und eine jüngere frühmittel alterliche, vor. 19 - Aus dem Raum am Fuß der linksuferigen Terrasse der Bilina stammt der Einzelfund eines frühslawischen Gefäßes, das 1955 freigelegt wurde (Masek 1957; Zeman 1976, S. 128). 20 - Die Siedlungsentwicklung in der Umgebung der St.-Wenzels-Kirche wurde in den Jahren 1978-1984 zur Forschungsaufgabe des AI Most. Die Forschungsergebnisse bedürfen einer zusammen fassenden Aufarbeitung. In den vorläufigen Fundberichten werden alt- und jung- bis spätburgwallzeit liche Funde erwähnt. Frühmittelalterliches Fundmaterial aus diesem Areal ist bereits seit dem Ende des vorigen Jahrhunderts bekannt. Im M Most wird eine Flasche von Zabrusany-Typus verwahrt, die bei Bauarbeiten irgendwo in der ehemaligen Teplicer Vorstadt geborgen wurde (n. 4648; Pic 1909, S. 399; Va 1956, Abb. 4). Eine Fundkollektion spätburgwallzeitlicher Keramik einschließlich hoch mittelalterlicher rettete E. Storch (1917) in der östlichen Nachbarschaft der genannten Kirche. 21 - Einige frühmittelalterliche Funde stammen aus der südlichen Nachbarschaft des Zusammenflusses von Bilina und Bily potok, im Raum des Johann-Schachtes. Als Grabfund kann ein Schläfenring aus star kem Bronzedraht von 23 mm Durchmesser und ein bronzener Eimerbügel von vierkantigem Querschnitt bezeichnet werden, die zum alten Fundfonds des M Most gehören (H. Preidel 1934, S. 88, Abb. 36,8,7, Fst. 33; n. 705, 699). Bei Erdarbeiten in der Nähe der zum Johann-Schacht gehörenden Gebäude fand sich ein frühslawisches Gefäß, das dem Museum des Erzgebirgsvorlandes übergeben wurde (Preidel 1934, S. 88, Fst. 34; Zeman 1976, S. 128). Mit dem Johann-Schacht werden ferner vier jung- oder spät burgwallzeitliche Keramikscherben in Zusammenhang gebracht, die jedoch mit zwei hochmittelalterlichen vergesellschaftet waren (M Most n. 1055). 22 - Nördlich des Zusammenflusses von Bilina und Bily potok fand eine Rettungsgrabung in den Jahren 1953-54 statt. Es wurden dabei fünf Gräber festgestellt, die I. Hnizdovä-Pleinerovä (1957) für mittelburgwallzeitlich und für den möglichen Teil eines größeren Reihengräberfeldes hält. Grab I ent hielt ein Gefäß, das mit dreifacher Wellenlinie verziert war. Grab IV barg ein Messer an der linken Hüfte und einen weiteren unbestimmbaren Eisengegenstand. Grab I und IV wiesen Holzumfassungs reste auf. Grab III war offensichtlich mit einer Steinsetzung versehen. Grab IV war abweichend in Ost- West-Richtung orientiert. 23 - In der südlichen Nachbarschaft des Stadtkerns war man 1923 auf mehrere Körpergräber ge stoßen, von denen eines Steinschutz aufwies. Beigaben wurden nicht beobachtet (Preidel 1934, S. 92, Fst. 44). Ein weiteres nicht datierbares Grab augenscheinlich von derselben Fundstelle dokumentierte D. Koutecky (NZ 459/66, W-O-Orientierung). Aus der im Jahre 1923 zerstörten Fundsituation soll ein vereinzelter kleiner Scherben stammen, der mit vierfacher Wellenritzlinie verziert ist (M Most, n. 1157). 24 - Zur Fundstelle 43 nach H. Preidel (1934, S. 91) gehört ein Komplex keramischer Bruchstücke, der bei der Revision im M Most (n. 295/27) abgesondert wurde. Er wurde 1930 angeblich aus einer durch Erdaushub zerstörten Schicht gewonnen und besteht aus drei frühmittelalterlichen Scherben (einer davon ausgeprägt spätburgwallzeitlich), jedoch in Begleitung von drei hochmittelalterlichen. 25 - Einen ausgeprägteren Fundverband unterscheiden wir aus dem Gebiet von Zahrazany, an den oberen Wasserläufen, die von den Hügeln Hnvn und Siroky vrch herabfließen. Dem Nordteil dieses Gebietes entstammt aus einem Bauaushub die Fundkollektion aus dem Jahre 1926 (Preidel 1934, S. 93, Fst. 51). Sie enthält 15 jung- oder spätburgwallzeitliche Keramikscherben (M Most, n. 1104). Gleich zeitig wurden Körpergräber zerstört. H. Preidels Schätzung gemäß sind sie frühmittelalterlichen Alters, dessen genauere chronologische Stellung jedoch nicht mehr bestimmbar ist. 26 - In der nahen östlichen Nachbarschaft kamen 1937 beim Ausheben von Baumgruben einige Keramikreste zum Vorschein. Die im M Most vorhandene Fundkollektion (n. 561/27) enthält sieben jungburgwallzeitliche Scherben. 27 - Die Bereicherung und Vervollständigung der Quellenbasis aus Zahrazany ist der Expositur des AI zu verdanken, die diesem Stadtteil von Most ihre Aufmerksamkeit in den Jahren 1956-1971 wid mete. Das Material wurde in Form von Lesefunden oder bei Rettungsgrabungen infolge breit angelegter Bauarbeiten gewonnen. Es wird dadurch die frühslawische (Bubenik 1973) bis spätburgwallzeitliche Besiedlung bezeugt. Eine komplexe Auswertung muß aber ihre zusammenfassende Veröffentlichung ab warten. 28 - Im Jahre 1957 übernahm die Expositur 55 jungburgwallzeitliche Keramikscherben aus einem annähernd lokalisierten Bauaushub. Die eigentlichen Fundumstände sind nicht genau bekannt (NZ 84/ 73). 39