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erschlossen werden. Es war daher wichtig, unter 15: „Bemerkungen“ stets auf irrige oder falsche Ortszuweisungen in der Literatur hinzuweisen, so daß solche Nennun gen sofort parallelisiert werden können. Sowohl die kartographische als auch verbale Fixierung der Standorte sind schema tisch präzise und dabei so eindeutig, daß man im Auffinden der Denkmäler im Ge lände und auf der topographischen Karte 1:25 000 (Meßtischblatt) sicher geleitet wird. Diese Angaben haben überdies ihren Wert zur Ermittlung von Standortver änderungen. Im letzteren Sinne wäre außerdem an geeigneter Stelle die Orientierungs angabe der Arme oder Flächen der Denkmäler notwendig, wenn auch umstritten ist, ob Orientierung bewußt primär am Denkmal vorgenommen wurde. Doch das gilt es erst einmal zu untersuchen, obwohl auch am dichten Bestand des Bezirkes Er furt nachzuweisen ist, daß rund die Hälfte der Steine einst versetzt wurden (S. 9). Alle diese Fälle vermerkt der Katalog unter Punkt 5: „Standortveränderungen“. Die Denkmalsbeschreibung umfaßt die Formbeschreibung, Maß- und Material angaben, etwaige Eigennamen der Steine und die Einzeichnungen. Rein denkmalpflegerische Ziele werden mit Punkt 11 verfolgt: „Erhaltungszu stand, Pflegemaßnahmen, Beeinträchtigungen“. Einen historisch-volkskundlichen Block bilden die Punkte 12 „Historische Nach weise“, 13 „Sagen und volkstümliche Überlieferung, Brauchtum“ und 14 „Datierung und Deutung“. Volks- und denkmalkundliche Bezüge finden sich außerdem unter Punkt 2 „Standorte“, wo Beziehungen einzelner Flurdenkmäler zu Grenzverläufen von Fall zu Fall festgehalten wurden und unter dem gesonderten Punkt 4. Darin sind die Flurnamen, gleichgültig ob in direktem oder indirektem Zusammenhang zum Denkmal stehend, vermerkt. Das hier Eingeflossene ist, außer durch Einwoh nerbefragungen und immense Literaturarbeit, nur mittels aufwendigster Archivstu dien beizubringen gewesen. Wer davon etwas versteht, kennt die damit verbunde nen Schwierigkeiten und weiß für diese Mühen zu danken. Seit über hundert Jahren wurde übrigens das Steigerkreuz (Katalog 71) falsch datiert, bis Störzner aus der urkundlichen Überlieferung die Richtigstellung gelang. 6 Außerdem kam ihm sein paläographisches Wissen bei Lesung und Deutung der Inschriften, die auf den Stei nen dieser Landschaft nicht ganz selten sind, zugute. Die Erschließung der Literaturangaben erfolgt in einem 440 Titel umfassenden Literaturverzeichnis, das mit äußerster Sorgfalt gearbeitet ist und eine wohl voll ständige Bibliographie des Raumes darbietet. Da Flurdenkmalliteratur bekannter maßen bis in kleine und kleinste Zeitschriften, ja Tageszeitungen streut, die allesamt auch eingesehen wurden, ist die Ausführlichkeit der bibliographischen Angaben ein Gewinn, von denen außerdem behauptet werden kann, daß sie stimmen. Bei dieser Sachlage sind die Standortnachweise seltener Ausgaben eine besondere Zugabe. Zum Registeranhang gehört ein geschickt erdachtes, systematisiertes Sachregister der „Denkmale mit bildhaften Darstellungen, Inschriften, Näpfchen, Rillen und 6 F. Störzner, Neue Erkenntnisse über das Steigerkreuz bei Erfurt. In: Urgesch. u. Heimatforsch. H. 15, 1978, S, 35-36 u. 1 Abb. auf 3. Umschlags.