Als Verzierungen kommen hauptsächlich eingeritzte Wellenlinien vor. Daneben finden sich Dekore aus Fingertupfen. Rollstempel sind seltener. Ein großer Teil der Henkel (Abb. 11,9-77) ist mit Einschnitten und Kerben verziert. Von Schüsseln wur den nur einige wenige Fragmente gefunden. Hingegen ist die Zahl der Bruchstücke von Knaufdeckeln außergewöhnlich groß. Die Keramik muß in das 13./14. Jh. eingeordnet werden. Die Gleichartigkeit vieler Details läßt darauf schließen, daß die meiste Keramik aus einer Werkstatt stammt, die vielleicht sogar auf dem Trep penhauer zu suchen ist. Unter der blaugrauen Keramik fallen einige Stücke durch die Verwendung von Reliefapplikationen auf. Es handelt sich einmal um die Reste einer Tüllenkanne mit aufgesetzten Brombeernoppen (Abb. 11,8). Scherben eines anderen Gefäßes tragen neben den Noppen durch ein Model ausgeformte menschliche Gesichter (Taf. 20,2). Bei einem Deckel wurde der Knauf zu einem Bergmannskopf ausgebildet. Während die Kapuze mit den Fingern geknetet worden ist, wurde das Gesicht durch ein Model geformt. Schließlich muß noch eine Scherbe erwähnt werden, auf die der Schwanz eines Reptils modelliert ist. Diese Keramik ähnelt ansonsten der üblichen Massen ware auf dem Treppenhauer. Es scheint, daß sie ebenfalls hier hergestellt worden ist. Wie der Kopf auf dem Knaufdeckel zeigt, war der Töpfer mit dem Leben der Berg leute vertraut. Reliefapplizierte Keramik ist im 13./14. Jh. in Sachsen nicht üblich, so daß man an einen cingewanderten Töpfer denken muß, der sich auf dem Treppen hauer niedergelassen hat. Diese Funde stammen sämtlich aus oberen Schichten und werden deshalb vorläufig dem 14. Jh. zugeordnet. Im Zusammenhang mit der reduzierend gebrannten Keramik sind etliche Bruch stücke mittelalterlicher Grubenlampen (Abb. 12) zu erwähnen. Bei den Lampen handelt es sich um kleine kreisförmige Tonschalen, bei denen an einer Stelle der Rand zu einer Schneppe für den Docht gedrückt worden ist. Gegenüber der Schneppe befindet sich im Boden ein rundes Loch, um das ein beiderseits offener Tonzylinder Abb. 12. Sachsenburg, Kr. Hainichen. Treppenhauer. Tonlampen, 1:2.