Derartige Unterlegeblöcke waren zuerst aus dem bronzezeitlichen Bergbau in den Alpen bekannt geworden, so daß man sie zunächst als typisch für die Bronzezeit an sah. Funde solcher Blöcke im Harz, die die ersten außerhalb des Alpenraums waren, wurden demzufolge auch urgeschichtlichem Bergbau zugeordnet (Nowothnig 1963, S. 91 ff.; 1965 a, S. 245). G. Laub (1970/71, S. 110 ff.; 1974, S. 342 ff.) belegt hin gegen, daß solche Unterlegeblöcke noch am Ausgang des Mittelalters verwendet wor den sind. Er verweist dabei auch auf die Beispiele bei G. Agricola. Der allbekannte Annaberger Bergaltar von Hans Hesse (1521) zeigt im Vordergrund einen Erzaus schläger, der an einem steinernen Unterlegeblock arbeitet. Im Bild ist deutlich zu sehen, wie der Bergmann das Erzstück festhält. Durch das Auflegen des Erzes im mer an der gleichen Stelle entstand allmählich eine Vertiefung im Unterlegeblock. Wurde diese zu groß, konnte das Erz- oder Gangstück nicht mehr festgehalten wer den. Es mußte eine neue Stelle auf dem Block genommen werden. Der Unterlege block vom Treppenhauer besitzt zwei solche Arbeitsmulden. Er stammt zweifellos aus dem Mittelalter. Der Ausschlagplatz muß an der Fundstelle gewesen sein, denn über die Steinsetzung verstreut lagen kleine Stücke ausgeschlagener Gangarten, vor allem Quarz. In diesem Zusammenhang sei noch auf einige Rollsteine hingewiesen, wie sie an verschiedenen Stellen auf dem Treppenhauer gefunden worden sind. Ein Teil der vor allem länglichen Rollsteine zeigt an den Enden Schlagspuren. Allem Anschein nach sind sie als Klopfsteine beim Zerkleinern des Erzes verwendet worden. Aus einem mittelalterlichen Eisenverhüttungsplatz bei Hannover sind ebenfalls solche Klopfsteine gefunden worden (Nowothnig 1965 b, S. 270). Die Funde des Unterlegeblocks, der Klopfsteine und des oben erwähnten Boden steins zum Erzmahlen belegen, daß solche Artefakte nicht auf Grund der Ähnlich keit mit bronzezeitlichen Geräten unbedingt als urgeschichtlich angesprochen wer den dürfen, sondern daß sie ohne weiteres aus dem Mittelalter stammen können (Denecke 1978, S. 78). Funde Die Einzelfunde können hier nur mehr oder weniger summarisch vorgestellt wer den. Neben den sonst in Siedlungen üblichen Funden kommen in unserem Falle noch Gegenstände und Produkte in Betracht, die ganz speziell mit dem Bergbau und der Verhüttung in Verbindung stehen. Letztendlich ist streng genommen jedes Stück taubes Gestein in einer Bergbauhalde ein Produkt menschlicher Arbeit. Keramik Die Keramik vom Treppenhauer (Abb. 11) ist fast ausschließlich reduzierend ge brannt. Die Böden aller größeren Gefäße sind von einem Model abgehoben worden. Bodenmarken sind sehr selten. Der größte Teil der Gefäße sind Töpfe und Krüge.