Aufnahme des Geleuchtes dienten (Taf. 3 b). An drei Stellen hatte man für diesen Zweck Tonklumpen angebracht. Einige Male befinden sich in Sitzhöhe gegenüber liegende Falze, die zur Aufnahme eines Sitzpfahles eingehauen worden sind. Auf dem Sitzpfahl saß der Häuer bei der Arbeit, wie es z. B. der Annaberger Bergaltar auf dem rechten Flügel zeigt. Die Sohle des Stollens weist verschiedentlich Schleif spuren auf von Schlitten, die zum Transport des Gesteines zur Halde dienten. Im Stollen und in der Halde wurde Keramik sichergestellt. Sie läßt sich in das 14. Jh. einordnen, wobei ein vollständig erhaltenes Gefäßunterteil, das im Stollen stand, bereits nach dem 15. Jh. weist. Wir müssen annehmen, daß der Stollen im 14. Jh. begonnen worden ist und bis Ende des Jahrhunderts betrieben wurde. Auf dieses Alter deuten auch die Schleifspuren hin, denn im 15./16. Jh. wurde allgemein die Förderung mit auf Holzbahnen laufenden Hunden üblich (Ludwig 1982, S. 269 f.). Es handelt sich um den bislang ältesten sicher datierbaren Stollen im Bergbaugebiet von Frankenberg-Mittweida. Der Zweck des Stollens bestand darin, die Lagerstätte des Treppenhauers in größerer Teufe anzufahren. Die projektierte Länge wird aus der ungewöhnlichen Höhe des Stollens (teilweise über 2 m) deutlich. Diese Höhe wäre für die Wetterführung notwendig gewesen. Die Region der Bergbausiedlung ist aber nicht erreicht worden. Übertägige Siedlungs- und Produktionsreste Durch die Anlage eines Sondierungsschnittes durch die Pinge 3 E/S 1 wurden süd lich von ihr Steinsetzungen entdeckt, die sich nach der Flächenabdeckung als Ge bäudekomplex (3 E/O 1) erwiesen (Abb. 6). Es handelt sich um zwei in Blockbau weise errichtete Häuser, wie aus den stärkeren Eckverbänden zu schlußfolgern ist. Das östliche der beiden Häuser hatte die Maße 5,8 X 3,6 m - Von diesem Haus war das Fundament der nordwestlichen Wand nicht erhalten. Das westliche Haus hatte die Größe 4,8 X 4,0 m. Die nördliche und die südliche Ecke fehlen. In der west lichen Ecke befand sich das gut erhaltene Unterteil eines Ofens (Taf. 18,2). Das stei nerne Fundament des Ofens stand unmittelbar an der Fundamentmauer des Hauses. Er hatte rechteckige Form mit den Innenmaßen 0,6 X 2,0 m. Im Ofeninnenraum befand sich eine gebrannte Lehmtenne, die aber nur etwa die Hälfte der Fläche ein nahm. Oberhalb der Lehmtenne lagerte Lehm, der von einer unregelmäßigen Schicht aus Rollsteinen abgedeckt war. Unter den Rollsteinen war der Lehm teilweise rot verfärbt. Es könnte sich bei der Lehmfüllung und den Rollsteinen um die zusam mengebrochene Kuppel des Ofens handeln. Die im Bereich des Ofens gefundenen Schlacken, Holzkohle, ein Stück Blei und das Bruchstück eines Schmelztiegels machen eine Deutung als Schmelzofen wahrscheinlich. Wir müssen dabei an kleinmaßstäb liche Schmelzprozesse denken. Durch den Gebäudekomplex wurden zwei Schnitte gezogen (3 E/P 2 - Abb. 8; 3 E/P 3 - Abb. 7). Dabei wurde unter dem südwestlichen Haus eine flache Grube gefunden, die wechselweise mit Feinsedimenten und steinreichem Lehm verfüllt war. Die Feinsedimente enthielten Brandreste, Keramik und Schlacken. An der tiefsten