Topographie und Geologie Der Treppenhauer bildet eine weithin sichtbare bewaldete Kuppe, dessen Hoch fläche mit 351 m über NN das Gelände allseitig überragt. Nach Südwesten fällt der Treppenhauer zur Zschopau und nach Südosten zum Sachsenburger Bach ab. Vom benachbarten Schenkberg mit dem Hengstbusch, in dem sich ebenfalls zahlreiche mit telalterliche Bergbaureste befinden, wird der Treppenhauer durch die Schenk telle getrennt. Nach Norden geht das Gelände allmählich in die Rumpffläche zwi schen Sachsenburg, Schönborn und Irbersdorf über. Die Landschaft rechnet man zum Erzgebirgsvorland. Geologisch gehört der Treppenhauer zum südlichen äußeren Schiefermantel des sächsischen Granulitgebirges (Rothpletz 1909, S. 13 ff.; Pietzsch 1956, S. 52 ff.; Kurze 1966, S. 38 ff., Ani. 3, 6, 7, 10). Das Gebiet der Bergbausied lung besteht vorwiegend aus dem Devon angehörenden Phylliten bzw. phyllitischen Tonschiefern, in die vereinzelt Hornblendeschiefer eingelagert ist. Die Nordwest seite des Treppenhauses wird von silurischem Kieselschiefer und Alaunschiefer ge bildet, die z. T. in den westlichsten Teil der Bergbausiedlung übergreifen. Die Hoch fläche des Treppenhauers ist mit einer etwa 0,5 m mächtigen Schicht von Lößlehm bedeckt, der aber größtenteils von Haldenmaterial des Bergbaus überlagert wird. Das Gebiet des Zschopautals zwischen Frankenberg und Mittweida wird von einer ganzen Reihe von Erzgängen durchzogen, die größtenteils der fluorbarytischen Bleierzformation angehören (Müller 1880). Auf diesen Erzgängen ging vom Mittel- alter bis zum Ende des 19. Jh. mehr oder weniger ergiebiger Bergbau um. Der Be trieb verlief in drei Perioden (13./14. Jh.; 16 Jh.; 18./19. Jh); dazwischen lagen Zei ten mit nur wenig Aktivitäten (Schwabenicky 1984 b). Geschichtliche Entwicklung des Gebietes im 12. und 13. ]h. Bis zum 12. Jh. war das Gebiet um Sachsenburg wie überhaupt das Erzgebirgsvorland und das Erzgebirge ohne ständige Besiedlung. Die bestehenden Wälder waren größ tenteils Mischwälder mit hohem Nadelholzanteil (Lange/Heinrich 1970, S. 81 ff.; Lange 1976, S. 413). Möglicherweise wurde bei Sachsenburg in slawischer Zeit ein Rodungsversuch unternommen, der aber nicht erfolgreich war. Darauf weist der Fund von sieben slawischen Scherben hin, der beim Bau der Heizung in der Kirche Sachsenburg 1909 zu Tage kam. Gestützt wird diese Annahme durch eine Pollen analyse aus der Nähe von Sachsenburg, die in vorkolonisatorischer Zeit einen gerin gen Getreideanteil aufweist (Lange/Heinrich 1970, S. 83). Ob dieser Rodungsver such mit eventuellen prospektorischen Aktivitäten der Slawen im Bereich des Trep penhauers zusammenhängt, kann nicht gesagt werden. Die Rodung der Wälder und die Besiedlung der Landschaft geschah mit der bäuerlichen Kolonisation während der zweiten Etappe der feudalen Ostexpansion. Die Entwicklung des Gebietes war eng verbunden mit der Herrschaftsbildung im 12. und 13. Jh. (Billig 1981; Schwabenicky 1981 b, S. 16 ff., 23 ff.). Das Land zwi-