angeführt werden, der als Komplex archäologisch erforscht wurde. 2 Es ist erklär lich, daß im vorliegenden Bericht vieles noch ungeklärt bleiben muß, weil die Gra bungen noch nicht abgeschlossen sind und weil nur wenige Analogien gegeben sind. Der Treppenhauer (Mbl. 5044 Frankenberg, S 18,0; W 8,5 cm) ist eine bewal dete Höhe im Zschopautal unterhalb von Frankenberg, die die Landschaft weithin beherrscht. Auf der Hochfläche befindet sich auf einem Areal von ca. 115 ha ein mit telalterliches Bergbaugebiet (Beil. 4) mit mehr als 180 Pingen (Taf. 16) und zahlrei chen Halden. Der größte Teil dieser Bergbaureste wird von einem z. T. sehr ansehn lichen Graben mit Wall (Taf. 17,7) umzogen. Bereits seit langem spielt der Treppenhauer in der örtlichen Tradition und in der Lokalgeschichtsschreibung eine besondere Rolle. Während bei den Einwohnern der Umgebung noch im 18. Jh. die Sage von einer untergegangenen Stadt lebendig war, legten Chronisten den Standort der Burg Hwoznie (Gozne) auf diese Anhöhe (Bahn 1755, S. 42 ff.). Georgius Agricola (1530, S. 23; 1546, S. 406, 410) gedachte des Bergwerks auf dem Treppenhauer als sehr alt; es brachte aber zu seiner Zeit weder Silber noch Kupfer. Der Beginn des Bergbaus auf dem Treppenhauer wie im Zscho pautal überhaupt wurde in der älteren Literatur oft in das 10. Jh. gesetzt, was im Heimatschrifttum bis in jüngste Zeit kritiklos nachgeschrieben worden ist. Die An gaben beruhen auf einer Fälschung aus dem 18. Jh., mit der die Stadt Mittweida Steuerbegünstigungen erreichen wollte (Schwabenicky 1984 b). M. Kästner (1926, S. 122 ff.; 1938, S. 19 ff.) nahm in Anlehnung an die Vorgänge um Freiberg an, daß der Bergbau bei Frankenberg und Mittweida ebenfalls unmittelbar nach der bäuerlichen Kolonisation gegen Ende des 12. Jh. seinen Anfang nahm. Dabei wäre es zur Aufsiedlung der umliegenden Bauerndörfer und zur Gründung der Stadt Frankenberg gekommen. Zum Schutze der Bergwerke hätte man die Sachsenburg er richtet. Die Erze wären in Tagebauen (die heute sichtbaren Pingen) gewonnen wor den und nach Freiberg zur Verhüttung transportiert worden. Für die archäologischen Untersuchungen auf dem Treppenhauer stehen folgende Fragenkomplexe: 1. Beginn und Ende der mittelalterlichen Bergbauperiode auf dem Treppenhauer. 2. Funktion und Alter des Grabens und Walls. 3. Welche Erze wurden abgebaut; auf welche Art und Weise wurden sie gewon nen? 4. Wurden die Erze an Ort und Stelle aufbereitet und verhüttet? 5. Waren die Wohn- und Produktionsstätten der mittelalterlichen Bergleute räum lich getrennt, oder lagen sie dicht beisammen? 2 Die Kenntnis über die dortigen Befunde und Publikationen verdanke ich den Herren Dr. D. De necke (Göttingen), Dr. U. Lobbedey (Münster), Dr. G. Weisgerber (Bochum) und besonders Prof. Dr. C. Dahm (Hannover), von dem ich auch weitere wichtige Literaturhinweise erhielt. Lit.: Dahm 1971; 1973; 1979; Dahm/Lobbedey 1979; Lobbedey 1971; Slotta 1982, S. 91 ff.; Weisgerber 1975; 1976; 1979 a; 1979 b; Weber/Weisgerber 1980; 1981; Hauser /Weisgerber 1979.