worden. Materiell wird diese Phase durch die zweite Hohburger Keramikgruppe (Leipzig DE) repräsentiert. Zusammenfassung Im Zusammenhang mit den Funden und Befunden am Kirchberg in Hohburg lassen sich für den Aufsiedlunggang des Wurzener Landes östlich der Mulde die folgen den Schritte festhalten: 1. Militärische Inbesitznahme und Sicherung durch Burgenbau (Kleiner Berg bei Hohburg, Collm bei Oschatz) durch Heinrich I. in der ersten Hälfte des 10. Jh. 2. Bäuerliche Ansiedlung (Kolonisierung) mit Hilfe der slawischen Landbevöl kerung 33 in der zweiten Hälfte des 10. und im 11. Jh. Die Befestigung auf dem Klei nen Berg wird aufgegeben, stattdessen das mit einem Graben umgebene königliche Tafelgut im Tal errichtet. 3. Ausgreifen der bischöflichen Territorialbestrebungen über die bisherigen Gren- zen3 hinweg nach Osten. Kolonisierung mit deutschen und niederländischen Bauern spätestens ab Mitte des 12. Jh. Entstehung lokaler Grundherrschaften. Verfall des Wirtschaftshofes, Abtrennung des Turmhügels und Anlegen des Friedhofes. 4. Spätestens am Beginn des 13. Jh. wird in der Aue die Wasserburg gebaut. Mit der Zersplitterung der Herrschaft können die Ansprüche der Zentralgewalt als er loschen gelten. 5. Planierung der Gräben an der Westseite des Kirchberges an der Wende 13./ 14. Jh. Endgültiges „Wüstwerden“ des ursprünglichen Siedlungskernes. Verlagerung des Gewichtes in den späteren Gutsbereich. 6. Bau der Kirche auf dem Friedhof im 15./16. Jh. Damm angedeutet. Etwas weiter westlich, auf der anderen Lossaseite,, ist der Flurname „Dorn wiese“ eingetragen. Im Gegensatz zu H. Naumann, der auch hier „dorn“ von „dürr“ ableitet (Nau mann 1986, S. 19), sehe ich in diesem Namen eine Verbindung mit „Turm“. Möglicherweise ge hörte die Wiese zur Ausstattung des Turmhügels. Die Wasserburg wird in der Kartographie weiter überliefert (Oberreithischer Atlas, Sächsische Meilenblätter, Meßtischblatt von 1875 - vgl. Abb. 1). Um die Jahrhundertwende ist der Wassergraben eingeebnet worden und erst im Rahmen unserer Untersuchungen wieder ins Bewußtsein der Forschung gerückt. Ohne Grabungen sind je doch infolge der völligen Verfüllung keine Erkenntnisse (z. B. der genauen Datierung) mehr zu gewinnen. 33 Der erhaltene Flurname „Redschin" könnte die slawische Form des deutschen Ortsnamens dar stellen (vgl. Kaufmann/Naumann 1964, S. 104, Anm. 46). 34 Die Rolle der Burg auf dem Lüptitzer Spitzberg bedarf einer besonderen Untersuchung (vgl. Anm. 19).