DER KIRCHBERG ZU HOHBURG, KR. WURZEN Von Thomas Gerlach Mit den kettenartig aneinandergereihten langgestreckten Waldhufendörfern Tham- menhain (1198), Voigtshain (1441) und Falkenhain (1198) grenzt sich das Wurze- ner Land 1 nach Osten gegen die Dahlener Heide ab. Als jüngste Gründungen dieses Gebietes stehen diese Orte am Ende mehrhundertjähriger kolonisatorischer Be strebungen. Noch das moderne Flurbild dieser Ortschaften spiegelt ihre Entstehungs zeit relativ ungebrochen wider. Demgegenüber tragen die westlichen Anrainer, die oft aus mehreren Kernen zusammengewachsen sind, alle Spuren einer teils wider sprüchlichen, letztlich aber doch zielgerichteten Entwicklung auf. Dabei erregt das ca. 8 km nordöstlich von Wurzen gelegene Hohburg durch scheinbare Planlosigkeit der Anlage besondere Aufmerksamkeit (Abb. 1). Abb. 1. Hohburg, Kr. Wurzen. Ausschnitt aus dem Meßtischblatt von 1890. 1 Burg des 9./10. Jh.; 2 Kirchberg mit Redschin ; 3 Wasserburg. Zunächst zieht die Kirche (Mbl. 4, S: 6,1/0: 7,4), auf einem in die Lossaaue vor stoßenden flachen Sporn die Ortschaft überragend, den Blick auf sich. Ihr zu Füßen lag das Rittergut, heute durch eine Straße zur Unkenntlichkeit zerrissen. Reste äl- 1 Zur Bestimmung und Abgrenzung des Begriffes „Wurzener Land“ vgl. Bönhof 1912/1914; Ebert 1930; Thomas 1978; 1981; 1982; 1983; 1985; zu den Jahresangaben vgl. Blaschke 1957.