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heutiger Name und erste historische Ortsnamenbelege Erwähnungen der Burg Lage der Siedlung zur Burg archäologischer und topogra phischer Befund der Burg Baderitz, Kr. Meißen 1313 Podegradicz (CDS II, 1, 285) 1322 Podegraditz (CDS II, 1, 315) 1328 Podraticz (CDS II, 1, 395) 1334/36 Podgrodicz (bei Eichler/Walther 1966, S. 18) 1046 „Zavviza castellum“ (MGD H III, 156) (1071) „in burc- wardo Ziauzo“ (CDS I, 1, 142; Fälschung) 1205 Thsewitz (CDS II, 4, 147) 1279 Seuuiz (CDS II, 4, 167) unmittelbar süd östlich unterhalb der Burg bronzezeitliche Scherben und slawische Keramik des 10. bis 12. Jh. Höhenburg in Spornlage, außer der großen Anlage noch zwei Vorwälle erkenn bar (OA Zschaitz) Pauritz, Stadtteil von Altenburg 976 Podegrodici (UBN I, 7; (MGD O II, 139) 976 „civitas" Altenburg (MGD O II, 139) 1203 „in Alden burg Castro imperatoris“ (CDS I, 3, 69) 1150 „in Castro Aldenburch" (UBA 9; CDS I, 2, 222) unmittelbar nord westlich unter halb der Burg Flurname: Pau- ritzer Teich slawische Keramik des 10. bis 12. Jh. (Corpus 1985, 156/1, 156/2, 156/3) Höhenburg von drei Seiten geschützt • Wettin konnten als Hauptburgen slawischer Gaue erschlossen werden. Ihre stra tegische Lage und Beschaffenheit (Mehrteiligkeit, Großräumigkeit) entsprachen zu nächst durchaus den militärischen, politischen und administrativen Anforderungen der deutschen Eroberer. Lediglich bei Reideburg Schanze ist die Weiterbenutzung unsicher. Teilweise nahmen diese Burgen vom 10. bis 12. Jh. und auch später eine hervorragende Stellung in der deutschen Geschichte ein.' 0 Die Lage an wichtigen Verkehrswegen dieser Zeit unterstreicht ihre Bedeutung als politische Zentren, aber auch als Konzentrationspunkte für die weitere Entwicklung der Produktivkräfte. Leider erfolgte an keiner der Burgen eine so umfangreiche Grabung (Altenburg, Wettin), daß auch der Podegrodici-Ort mit erfaßt wurde, so daß nicht klar entschie den werden kann, ob diese Siedlungen unterhalb der Burg bereits im 8./9. Jh. exi stierten und ein slawisches Suburbium darstellten, ob es sich um unter deutscher Herrschaft gebildete slawische Suburbien handelt (z. B. Meißen) oder ob es sla wische Dienstsiedlungen für deutsche Burgen waren, vergleichbar den norddeutschen 70 So war Altenburg bis 1314 Reichsburg die Burg Tröglitz (Buzowe) wurde zum Ausgangspunkt eines bedeutenden Klosters, Wettin war der Stammsitz der späteren Markgrafen von Meißen. Auch die Herren von Mügeln waren in der Mark Meißen von einiger Bedeutung (vgl. Anm. 61-64). Für Wettin und Zschaitz ist die Funktion als Burgwardsmittelpunkt urkundlich überlie fert, bei Mügeln und Altenburg ebenfalls zu erschließen, während es für Tröglitz und Reideburg/ Schanze keine diesbezüglichen Hinweise gibt.