LDP: Publikationen des Landesamts für Archäologie Sachsen
Saxonica
Strukturtyp
Band
Parlamentsperiode
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Wahlperiode
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Titel
Die Entwicklung des Burg-Stadt-Verhältnisses in den bischöflich-meißnischen Städten Wurzen, Mügeln und Nossen von seinen Anfängen bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts
Abb. 5 a. Wurzen. Historisch-topographische Entwicklung des älteren Stadtgebietes. Übersicht über die Grundstücksaufteilung der Innenstadt. Nach Aussterben der Familie kam die Nordseite des Crostigall mit dem Gut und dessen Flur an den Bischof, der südliche Teil an das Domkapitel, das seinen Teil an die Stadt vererbte (Abb. 5 b). Zwischen 1450 (Schöttgen 1717, S. 713, Anh. S. 53) und 1519 (GB Wurzen 282, fol. 38 b ff.) bezogen die von Nischwitz auf dem Crosti gall Zinsen. 1579 gelangte das Gut an Heinrich von Gaudlitz, der die elf Gaudlitz häuser auf seinem Lehen erbauen ließ (Schöttgen 1717, S. 17). Klammert man auch das Freigut mit seiner westlich liegenden Flur aus, bleibt noch der Siedlungsteil am Südhang der Rietzschke. In ihm kann man das im Amtserbbuch erwähnte Dorf Crostigall (AEB Wurzen 5, S. 81 ff.) sehen. Die Identität dieses Sied lungsteils mit dem Amtsdorf des 16. Jh. ergibt sich ziemlich eindeutig aus dem bi schöflichen Erbzins (Abb. 4). Seine genauere Betrachtung ermöglicht den Rückschluß auf eine kleine blockartige Flur am Südhang der Rietzschke, wie es für slawische Siedlungen typisch ist (durch spätere Bebauung verdeckt), während der ursprüngliche Ort wohl am Bachrand lag. Für eine slawische Siedlung spricht auch der vereinzelte