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Nr. 4. - 5. Jahrs«-. ? mter die mue Di«- . öne» oth: rper W; ge»> drei nahe gi»t 'at»r agen setzm kann. u»d ei««r Roth h»e». ! de« ileich jaden de« Ilang !a»». Ko<- >rte». die- »nd dert» dnrch und ester- . de» Diese oäscht nasse miger lrtte- »ogi» h ei» ; de» h S«' je e>» da» cschei. llchr«, jattea stellte arze«, liegt ppe». sänge, oilett« Kopf- Teint Farbe ragen, n, dir tehen. mm« jede», mehr . ei« weiße Die und Haft" rinzip k der soll, ne die >t »n- , «ud Weiß enden „hafte . »o- ,tet?" seine rhing, alle» , vo» Die Frisur dsame t und Haar eine« Die . daß Sie s «- t dem ucento iv de» Pt zur ünstler n di« hehrste tel die a und iS der klasst- > 233) cht fle de. erst!" Mil 8tMbotk. Dienstag. 6. 1885. Unparteiisches Tageblatt für Chemnitz und Umgegend besonders für die Vororte: Altchenmih, Aitendors, Beru-dorf, Borna. Ebersdorf, Furch, Gablenz, Glösa, Helbersdorf, Hilbersdorf, Kappel, Neustadt, Schöna« ^ Unterhaltunas.Blätter. LLL'VÄ«: ««zeiger-Bilderbuch. dem Anzeiger allwöchenüich »NUementSbestelltMae«. vierteljährl. 150 Pf. (Z»tr. »0 Pf.), mouatl. 50 Pf. (Zotr. 1V Pf.). JnsertionSpr«-: die schmale (Ispaltige) KorPuSzeile oder deren Raum Iv Pfennige. — nehmen an die BerlagSexpedittoo und Ausgabestellen io Chemnitz und obigen Voronen Außerhalb dieser Orte — Unter Eingesandt pro Zeile 30 Pfennige. — Auf große Annoncen nud Wiederholungen Rabatt. — »n der Auzeig« »«r bei den Postanstalten — PostzeitungS-PreiSlist« für 1885 Nr. 1114 — bestellt «de». I» Oesterreich-Ungarn ist der Chemnitz« Anzeiger znm Abouoemeutspreise von vierteljährlich Gulden 41 Kr., monatlich 47 Kr. (exkl. Agiozuschlag) durch die Postanstalteu zu beziehen. Eingesandt . . , , Annoncen-Annahme für di« nächste Nummer bl» Mittag. — AnSgabe jeden Wochentag Nachmittag. Annmicenbestellungeu von auswärts wolle »au deu JusertiouSbetrag stet» beifüge» (kleiner, Beträge in Briefmarken) je 8 Silben de« gewöhnlichen KorpuSschrift bilde« eine Zeile und kosten Iv Pfennige. «erlagS-Expedition: °rkl-xa«0-, Wt-de, Buchdruckerei, Chemnitz. Theaterstraße 48 (ehemalige» Bezirksgericht, gegenüber dem Kasinos. Bekanntmachung, Gewerbelegitimationskarten betr- Denjenigen hiesigen Geschäftsinhabern, bez. deren Reisenden, welche in deutschen Reiche, in Luxemburg, Oesterreich-Ungarn, Portugal, Rumänien, a der Schweiz, in Serbien und Spanien Waaren aufzukaufen oder Waarcn- bestellungen aufzusuchen beabsichtigen und hierbei nach 8 <4a der Gewerbe orvnung für da» deutsche Reich vom 1. Juni 1883 bez. den mit den genann ten Staaten abgeschlossenen Zollverein», oder Handelsverträgen zur Führung einer «ewerbelegitimationSkarte verpflichtet sind, hierdurch zur Rachricht, daß diese Karten auf das Jahr 1885 von jetzt ab im Meldeamt Zimmer 38 — eueS RathhauS links, Erdgeschoß — auSgegeben werden. Lhemnitz, den 2. Januar 1885 Das Polizeiamt. Sicbdrat- Adler. Die zuletzt hier aufhältliche Zigarrenarbeiterin Anna Marie Schloß» — geboren den 2t. Oktober 1880 in Zwota — hat sich auf ein« «Wer sie er stattete Anzeige zu verantworten und wird hindurch zur »»gesäumten Aufent- haliSanzeige resp. zu« Erscheine» vor unterzeichnet« Behörde aukgesorvert. Die Polizei- und Sicherheitsbeamten weiden »» event. Anweisung der Schloß« und ErfvlgSanzeige ersucht. Lhemnitz, den 2. Januar 1885. Königliche Staatsanwaltschaft. vr. Schmidt. Schütz. auSgesührt, darüber aber noch kein» Rechnungen eingereicht habe«, werde» hierdurch zur baldigen Abgabe derselben aufgefordert. Lhemnitz, de» 1. Januar 1885. Die Stadtbauverwaltung. Hechler, Stadtbaurath. L. Der Schuhmachergeselle Ernst Albert Fröhlich an» Stollberg 1 Bernehnumg über «Ine Anzeige ungesäumt hier elnzufinden » Aufenthaltsort anher anzuzeigen. mt fichznr der seine» Bekanntmachung. Diejenigen Lieferanten und Gewerbtreibende», welche im Lause de» ver« stoffenen Jahres Lieferungen und Arbeiten für die Unterzeichnete Verwaltung Lhemnitz, am 31. Dezember 1»8«. Der Königliche Amtrauwalt. I. «.: vr. Friedrich, «ff. H- Telegramme des <kl»em«t-e* Anzeiger«. Bom 4. Januar. Rom. Die italienische Militär-Zeitung „Esercito" meldet «us Spezia, eS sei dort eiliger Befehl eingetroffen, eine Kompagnie Landungstruppen in Feldausrüstung zu sofortiger Einschiffung bereit- zuhalte». Ferner gilt als bevorstehend die Absendung einer Flotten- diviston nach dem rothen Meere unter dem Befehl de» Kontre- Admirals Racchivi an Bord der Panzerfregatte „San Martina". La»t dem „Piccolo" erfüllt Herzog Thomas von Genua in London eine wichtige kolonialpolitische Mission. Wien. Laut einer Meldung de» offiziöse» „Fremdenblatt»" hätte die deutsche Regierung Verhandlungen behufs Ankaufs einer große» Triest« Schiffswerste mit der Gesellschaft „Navale Adriatico" «ingeleitet. Pari». Der Rücktritt de» Kriegsministers Camprnon und de» UnterstaatSsekretärS i» Kriegsministerium Pörier, sowie die Ernenn ung de» DivIsionS-GeneralS Leval zum Kriegsminister und de» Brigade-Generals Briöre de l'Jsle zum Division»-Generals werden heut« im „Journal officiel" publizirt. — Die „Röpublique Franyaise" sagt, Campexon habe sich zurückgezogen, weil er mit der von den Kammern geforderten Politik einer energischen Aktion in Tonkin nicht einverstanden sei. Wien. Da» nächste allgemeine deutsche SängerbundeSfest soll in Wien abgehalteo werden. (Weitere Telegramme siehe 2. Seite ) Papst L-o XIII. Als Geistlich Rom Plünderte, ließ er Len lateranischen Dom unberührt. Ebenso wie Alarich, der, als er Griechenland verwüstete, den Wohnsitz der Götter Athens verschonte. Dieselben barbarischen Heerführer, die. obzwar sie es nicht wagten, sich mit dem kaiserlichen Purpur zu schmücken, thatsächlich im Besitze der militärischen Macht waren und Italien als ihre Beute betrachteten, beugten sich vor den T enkmälern der christlichen Kirche in der ewigen Stadt. Die Kirche war zu jener Zeit nur eine moralische Macht. Als solche hat sie einen großen und heilsamen Einfluß auSgeübt. Nach dem Sturze de» römischen Reiches bildete das Christcnthum, die Kirche, jenen mächtigen Faktor, der die römische Gesellschaft aufrecht erhielt und die Loslösung von der Barbarei und der Zivilisation de» Alterthums -urchfvhrte. Als die Kirche eine materielle Macht wurde, Härte ihr großer Einfluß auf die soziale und staatliche Formrtion" auf. Zu dieser Zeit begann ihr rapider Verfall, der in der Reformationsevoche die tiefste Stufe erreichte Damals erhielt dar kirchliche Rom einen neuen Aulschwung. In dem darauffolgenden Jahrhunderte holte e» fast alle seine Verluste ein, da es abermals als moralische Macht der entstebenden. neuen moralischen Macht, dem Protestantismus, gegenüber stand. Der zweite große Verfall der Kirche und des Papst thums trat im neunzehnten Jahrhundert unter dem Ponli fikate Pius des Neunten ein — damals, als die Kirche dem Zwange folgend und nicht aus freien Stücken zur moralischen Macht wurde; als das Papstthum in seiner weltlichen eine religiöse Oberberrschaft zu -erblicken glaubte. Als Leo Xlll. den päpstlichen Stuhl bestieg, hätte man glauben können, daß da» Papstlhum sich abermals blo» auf die moralische Macht der Kirche stützen wolle Der damalige Kardinal Pecci schien im Besitze aller jener hervorragenden Eigenschaften zu sein, welche die großen Päpste schmückten: Festigkeit und kluge Schmiegsamkeit, starrer Konservativismus im Wesen und Nachgiebigkeit in der Form waren die wesentlichen Charakterzüge Leo XIII. Tr schien im Stande zu sein, auf einmal mit Deutschland, England und Rußland zu einer Einigung zu gelangen. Und die Möglichkeit schien nicht auSgefchlosstn, daß er auch mit dem italienischen königthum zu ein« Verständigung komme. Alle» deutete darauf hin» daß Leo Xlll. die Kirche und da» Papstthum als lediglich moralische Macht koustruiren, da» heißt, auf jene ursprüngliche Grundlage zurückführen wolle, die dieselben unter den Stürmen der Jahrtausende nicht nur erhalten, sondern entwickelt und gefestigt hatte. Diese Annahme war jedoch, wie es scheint, eine irrige. Leo Xlll. beginnt den Pfad seiner Vorgänger zu betreten und insbesondere da» Beispiel PiuS IX. nachzuahmen. Auch er erblickt in der Wieder herstellung der weltlichen Macht de- PapstthumS das Ziel, auf dar sich die Thätigkeit der Kirche richten muß Hierauf deutet e», daß der Vatikan überall, wo er bisher unierhandeite und fast schon zum Friedensschlüsse neigte, die Konflikte verschärft hat. Leo will Rom ebenso verlassen, wie Piu» IX. Am deutlichsten aber werden die vatikanischen Verhält niste durch die WeihnachtS-Allokution de» Papste» illustrirt. In derselben hat er einen unverhüllten Angriff gegen den Protestantismus gerichtet. DaS Papßthu« zeigt sich also schon nicht nur als starr und unbeugsam, nicht nur al» »n- sähig, deu gegründeten Verhältnissen Rechnung zu tragen, sondern eS erweist sich auch al» unduldsam. Woher diese Aenderung? Dieselbe findet ihre Erklärung keines wegs in de« Charakter Leo Xlll., sondern zunächst in den inneren Verhältnissen des Vatikan» und sodann in den Wandlungen, die der öffentliche Geist in Europa durchgemecht hat. Vergeben» ist der Papst unfehlbar, vergeben» ist die kirchliche Organisation die möglichst autokratische. DaS Papstthum ist in ge wisser Beziehung dennoch in derselben Lage, wie der TzariSwuS: dort findet der kirchliche, hier der weltliche BureaukratiSmu» da» Geltendwerden des höchsten Willens. Die Regierungsprinzipien und die Ziele der Machtstrebungen der katholischen Kirche sind schon seit viel zu langer Zeit und viel zu fest gegründet, dies« Prinzipien und Ziele werden von einem viel zu mächtigen Organismus im Auge behalten, al» daß das Oberhaupt der Kirche sich Überdieselben, wenn auch nur zum Theile, hinwegsetzen könnte. Und der öffentliche Geist in Europa ist derzeit besonders günstig für die ftreitsamen Elemente der Kirche. Der orthodor« katholische Geist pflegt immer nach d« Niederwerfung irgend einer Sekte in lebhafteren Schwung zu ge rathen. Dies ist auch heute der Fall, da der AltkatholizismuS bis zur Vernichtung besiegt ist. Die Rückwirkung gegen das Papstthum hat ihren Höhepunkt zur Zeit des ab katholischen Schisma errreicht und seit dieser Zeit ist in der öffentlichen Meinung eine dem Papst thum günstigere Wendung eingetretcn. Diese Wendung hätte zur Restaurirung der moralischen Macht de» PapstthumS eine sehr gute Gelegenheit geboten, allein man begnügt sich hiermit nicht, sondern kämpft mit unersättlicher Gier auch um die Wiedergewinnung der materiellen Macht. Hierin aber lie,,t der Jrrihum und die voran» zu berechnende Niederlage. Wenn aus irgend etwa», so paßt der Ausspruch Machia- »elli's gewiß auf das Papstthum: daß die Macht nur mit den selben Mitteln erhalten werden kann mit denen sie erworben wurde. Auch die Macht de» Papstthums kann nur durch ihre ursprüngliche Grundlage, durch die moralische Kraft aufrecht erhalten werden In dem Momente aber, wo cs jener ganzen Kette von materiellen Mächten, welche die von ihm bekämpsten Staaten bilden, d«t Krieg erklärt und gleichzeitig eine andere moralische Macht, den Protestan tiSmuS, provozirt: in diesem Moment tritt das Papstthum von der Erhöhung herunter, in welcher seine Kraft wurzelt. Der Konserva tivismus und die Defensive bildeten bisher die Quelle der erobernden Macht Roms; wenn eS daher jetzt zur Offensive übergeht, schwächt cs nur sich selbst und beschleunigt die Reaktion, die gegenüber dem offensiven Auftreten des Klerikalismu» in ganz Europa alsbald rege werden wird. Die Barbaren stecken Rom nicht mehr in Brand, aber der Zeiig-ist, der unter den Zeichen der italienischen Königthums in die ewige Stadt eingezogcn ist, bedroht das Papstthum, das sich in die neue Ordnung der Dinge nicht fügen und dieselbe bekriegen will, viel mehr, als die Horden Geiserich's; diese haben das Kapitolium geplündert und sogar sein goldenes Dach davnigeiragen; aber in die lateranische Kirche wagten sie es nicht, ihren Fuß zu setzen. Der Zeitgeist geht zwar nicht auf Beutezüge aus, aber er räumt um so unerbittlicher Alles aus dem Wege, waS sich nicht mit ihm ver- ständigen oder sich sogar gegen ihn empören will. Politische Rundschau. Deutsches Reich. Der Reichskanzler Fürst Bismarck hat dem Komitv in Alexandrien, welches um die Lösung der Frage der egyptischen Indemnitäten durch die westafrikanische Konferenz petitionirt hatte, den Bescheid eriheilt, daß dieser Gegenstand den Zwecken der Konferenz fern liege Andererseits steht aber fest, daß Deutschland und die anderen Mächte eine möglichst rasche Lösung dringend wünschen und konsequent im Auge behalten. — Während das leitende Blatt des Zentrums, die »Germania in ihren Bemühungen fortsährt, die Deutsch-Freisinnigen zum Beharren bei der Verweigerung des DirektorpostenS im Auswärtigen Amte anzu- stacheln, kommt aus Berlin die Nachricht, daß ein Theil des Zentrums voraussichtlich in dritter Lesung den bekannten Posten von 20,000 Mk. bewilligen werde. — Das von der sozialdemokratischen Fraktion deS Reichstage» vorbereitete Arbeiterschutzgesetz soll inzwischen soweit in der Aus arbeitung vorgeschritten sein, daß dasselbe dem Reichstage bald nach besten Zusammentritt vorgelegt werden kann. Der ziemlich umfang reiche Entwurf wird in verschiedenen Abschnitten den Arbeiterschutz, den Normalarbeitstag, die internationale Fabrikgesetzgebung und Ar- beiterkammcrn behandeln. — Eine sehr friedensfreundliche Beußcrung deS bischöflichen Coad- jutorS Fleck in Metz, die eine reich-freundliche Wendung in der Stim mung Lothringens ausdrückt, macht in Paris Aufsehen. Oesterreich-Ungar«. Im Wiener Gemeinderath - gab er wieder eine große Skandalscene Bei der Schlußdebatte Nb« da» Budget brachte du Abg. Mandl gegen den Finauzreferenten Pollak von Borkenau neue Anschuldigungen vor und Verla» ba» Protokoll vom Jahre 1867. Damals beschloß der Gemeinderath Über den Antrag Pollak'S den Rrservefond von 2 Millionen nicht in Staat-Papiere« anzulegen. DaS sei unpatriotisch gewesen. Diese Aeußeruug rief einen Mimischen Auftritt zwischen Pollak und Mandl hervor. Erster« warf Letzterem vor, er leide an Lerfolgerwahn. Sr (Pollay werde vor Gericht die Motive der unaufhörlichen Angriffe Mandl'» be leuchten. Sodann wurde die Affair? in einer vertraulichen Sitzung behandelt und konstalirt, daß im Jahre 1867 für den Reservefond nicht Staatspapiere angeschafft wurden, weil man nicht Papiere wollte, welche vo» politischen Ereignissen und KourSschwankunge» stark beeinflußt werde», wie die» damals bei Staatspapiere« d« Fall war Afranfreich. Ran erwartet, daß der großen Petroleuse Lonis« Michel in nächster Zeit der Rest der Gcfängnißstrafe, zu welch« sie bekanntlich wegen Mitwirkung bei anarchistischen Ruhestörungen »nd Manifestationen verurtheilt ist, erlaffen werde. — Der Rücktritt de» Ministers Eampenon wird Gesundheitsrücksichten zugeschrieden. Da» Journal „Pari»" hält auch den Rücktritt de» UnterstaatSsekretärS de» Krieges, Parier, für wahrscheinlich. Mehrere Journale äußern, d« Rücktritt EampenonS werde die unverweilte Absendung neuer Ver stärkungen nach Tonkin, die Räumung Kelungs behufs Konzentrirnng aller Anstrengungen auf Tonkin und das Aufgeben de- Rekrutirung»- gesetze» zur Folge haben. — Dem »Temp»" zufolge wären nunmehr wegen Abgrenzung des Kongogebietes direkte Verhandlungen zwische« dem KonseilSpräsidenten Ferry und dem Delegirten de» König» von Belgien eingeleitet. Der Delegirte Frankreichs bei der Kongo-Kon ferenz, Ballay, konferirte kürzlich längere Zeit mit Ferry. Rustland. Petersburg. 28. Dez. Auf Verwendung de» hiesigen „Slavischen WohlthätigkeitsvereinS" hat der heilige Sy»oi> die Celebrirung eine» feierlichen Gottesdienste» in allen ort odoxe» Kirchen Rußland» am 6./18. April de» Jahres 188k zum Andenken an das Millenium des Todestage» de» slavischen Apostels Metho dius verfügt. Gleichzeitig erklärte der Minister für öffentlichen Unterricht diesen Tag als einen Ferialtag für alle StaatSschulen mit dem Beifügen, daß die Schulbehörden dafür zu sorgen haben, daß der Jugend durch eine« feierlichen Akt die Bedeutung de» Apostels für die slavische Kirche und Schule, wie für die kulturell« Entwickelung der Slaven überhaupt klar gemacht werde. Egypten. Die finanzielle Lage EgyptenS ist beim Jahres wechsel so traurig, daß der Alexandriner Korrespondent der »Time»" glaubt, ankündigen zu müssen, die egyptische Regierung werde, fall» die Regelung der Finanzen nicht rasch erzielt wird, am 1. März nicht hinreichende Fond» zur Bestreitung der BerwaltungSkosten be sitzen. Chemnitz, den 5. Januar 1885. — Thalia-Theater. Recht angenehm berührte der Ent schluß unserer geehrten Stadttheater-Direktion, den vielfach — auch öffentlich durch Inserat in unsere« »Anzeiger" — ausgesprochene» Wünschen des Publikums bezüglich nochmaliger Aufführung de» Stückes »Feenhändc" mit Herrn Karl Mittel! als Kerbriand freundlichst zu entsprechen. Dieser Wiederholung, welche am Sonn tag im Thalia-Theater stattfand, wurde von dem äußerst gut be suchten Hause die wärmste Aufnahme zu Theil. Namentlich ge staltete sich für den geschütten Gast, welcher hiermit zugleich seine Abschiedsvorstellung gab, der Abend zu einem sehr triumphreich:«. Der Beifall wollte, besonders nach der Schlußszene, kein Ende nehme« und ein riesiger Lorbeerkranz, welcher dem Künstler hierbei überreicht wurde, gab d-mselben überdies ein sprechendes Zeugniß, wie man seine Leistungen hier zu ehren verstand. Von all diesen Zeiche» ehrender Anerkennung sichtlich gerührt, nahm Herr Mittel! am Schluffe da» Wort um sich in liebenswürdigster Weise vom Chem nitzer Publikum persönlich, unter Darbringung seine» Danke» für die ihm zu Theil gewordene günstige Aufnahme, zu verabschieden. Der scheidende Gast betonte hierbei, daß eS ihm angesichts de» seine« Leistungen gezollten ehrenden Beifall» leid thue, seit 12 Jahren nicht hier gewesen zu sein. Er hoffe, künftig nach einem kürzere» Zwischenräume unter der Direktion seines Freunde», Herrn Schindler, hier wieder gastiren zu können. — Die Träger der übrigen Haupt rollen deS Stücke- fanden gleichfalls verdienten reichen Beifall. In»- besovdere entzückte Frau Direktor Schindler-Heuser durch brillante», reichbelebteS Spiel. — Herr Schwellach al- Debütant bestätigte in der Partie des Tristan diez an dieser Stell« bereit», ausgesprochene Meinung, daß derselbe, unterstützt durch angenehme äußere Erscheinung, in seinen Leistungen al» jngendlicher Held «nd Liebhaber recht Befriedigende» zu leisten und ein« recht fühlbar ge wesene Lücke in diesem Fache auszufüllen verspricht.