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beobachtete Verringerung der Festigkeitseigenschaften und zum anderen wiederum eine Erhöhung ihrer Streuungen bei dem Untersuchungsmaterial aus Meißen im Ver hältnis zum rezenten Tannenholz. Der Grad der Abhängigkeit der drei Festigkeitseigenschaften von der Rohdichte ist bei dem Tannenholz aus Meißen straff und in jedem Fall gesichert, wie aus den Korrelationskoeffizienten r in Tabelle 2 hervorgeht. Auch das Bestimmtheitsmaß B ist in allen Fällen sehr hoch. Die dadurch definierten Anteile der einzelnen Festig keitseigenschaften lassen sich aus der Veränderung der Rohdichte durch lineare Re gression erklären. Beim rezenten Tannenholz sind die untersuchten Beziehungen we niger straff. Auch die Art der Beziehung, dargestellt durch Regressionsgerade, ist bei rezentem Tannenholz aus Meißen verschieden. Das geht aus den entsprechenden Gleichungen hervor, wobei die Gleichung für rezentes Tannenholz, soweit vorhan den, wiederum in Klammern angegeben wird. Die abhängige Variable y ist jeweils die entsprechende Festigkeitseigenschaft: Rohdichte — Druckfestigkeit y = 0,116 x — 13,18; Rohdichte — Biegefestigkeit y = 0,341 x — 87,03 (y = 0,250 x — 29,59); Rohdichte — Schlagbicgcfestigkeit y = 0,006 x — 1,53 (y = 0,005 x — 0,63). Tab. 2. Bestimmtheitsmaße B und Korrelationskoeffizienten r für die Abhängigkeit der Festigkeits eigenschaften von der Rohdichte für das Tannenholz aus Meißen (in Klammern Angaben für rezentes V ergleichsmaterial) B r r>0 Rohdichte-Druckfestigkeit Rohdichte-Biegefestigkeit Rohdichte-Schlagbiegcfestigkcit 0,79 0,89 —+ 0,84 (0,33) 0,92 (0,58) + (++) 0,59 (0,10) 0,77 (0,32) +++ (—) Bei der Signifikanzprüfung bedeuten: — ungesichert 4—H gesichert bei p = 1 % -|—|—j- gesichert bei p = 0,1 % Bei früheren umfangreichen Untersuchungen an Eichenholz aus der Frühgeschichte (Kommert 1981) waren größere Korrelationskoeffizienten und Bestimmtheitsmaßc als bei rezentem Eichenholz eine Ausnahme, ebenso ein größerer Koeffizient b in der Gleichung der Regressionsgeraden y = bx — a. Da für die hier vorgestellten Untersuchungen nur ein Stück Tannenholz aus der Ausgrabung auf dem Meißner Burgberg zur Verfügung stand, kann noch nicht entschieden werden, ob das vorlie gende Ergebnis die Regel oder ein Ausnahmefall ist. Dazu wären Untersuchungen von weiteren Tannenholzstücken aus Ausgrabungen erforderlich. Für Sorptions- und Quellungsuntersuchungen wurden würfelförmige Prüfkörper mit einer Kantenlänge von 10 mm so ausgeformt, daß die Jahresringe parallel zu einer Kante und in Faserrichtung senkrecht verliefen. Sie hatten eine Ausgangsfeuchte von u = 6 ... 8 % und wurden schonend bis zur Massekonstanz getrocknet, um Riß-