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Zellen (Taf. 40,7). Die Markstrahlen traten in der Regel zwischen zwei bis drei Tracheidenreihen auf und hatten zahlreiche Tüpfel (Taf. 40,3). In den Kreuzungs feldern zwischen Tracheiden und Markstrahlen ließen sich in der Regel zwei Tüpfel erkennen (Taf. 40,2). Die genannten Merkmale reichen aus, um das Holzstück als Tannenholz (Abies alba MILL.) zu bestimmen (Greguss 1955). Bei der Betrachtung der Dünnschnitte im Durchlicht waren außerdem im Spät holz die bei Holz aus Ausgrabungen bereits vielfach beschriebenen Zellwandkollapse zu sehen (Taf. 40,4), bei denen jedoch Mittellamelle und Primärwände in der Mehr zahl der Fälle erhalten sind. Im Lumen dieser Zellen ist ein dunkelgefärbter Inhalt zu erkennen (Fengel 1971; Gorczynski/Molski/Pogorzelska 1969). Daneben treten aber auch eine Reihe von Zellen auf, die nur geringfügige Zersetzungserscheinungen erkennen lassen. Diese befinden sich vorwiegend im Frühholz (Taf. 39,2). Dieser unterschiedliche Zellwandabbau auf kleinstem Raum wurde bereits mehrfach bei Holz aus Ausgrabungen beobachtet (Kommert 1977). Die Jahrringbreitenmessung ergab einen mittleren Wert von 1,3 mm mit einem Minimum von 0,3 mm und einem Maximum von 5,0 mm. Der mittlere Spätholz anteil betrug 33 %. Tab. 1. Rohdichte und Festigkeitseigenschaften der Tannenholzprobe vom Burgberg Meißen (in Klammern Vergleichswerte von rezentem Tannenholz) Eigenschaft Anzahl der Proben Minimum Maximum Mittelwert X Streuung s Rohdichte 92 314 561 443 59,32 in kg/m 3 (350) (750) (450) (17,73) Druckfestig- 20 23,2 43,3 37,1 6,52 keit in MPa (31,0) (59,0) (47,0) Biegefestig- 36 17,6 95,1 65,2 20,33 keit in MPa 28 (70,6) (97,1) (81,9) (5,59) Schlagbiegefestig- 34 0,25 2,12 1,13 0,524 keit in J/cm 2 27 (1,05) (2,49) (1,59) (0,332) Die Ergebnisse der Rohdichte- und Festigkeitseigenschaften sind in Tabelle 1 zusammengestellt. Dazu sind einige Erläuterungen erforderlich. Alle Eigenschaften wurden bei einem Holzfeuchtesatz u — 12 % ermittelt. Die Rohdichte- und Druck festigkeitsprüfung erfolgte nach TGL 25 106 Prüfung von Holz (verbindlich seit 1. 4. 1980). Als Vergleichswerte von rezentem Tannenholz wurden die Zahlen ange geben, die im allgemeinen in der Literatur für diese beiden Eigenschaften zu finden sind (Langendorf, Schuster, Wagenführ 1976). Biegefestigkeit und Schlagbiegefestigkeit wurden wegen der geringen Abmessun gen der zur Verfügung stehenden Probe durch das Dynstatverfahren ermittelt (TGL 25 106 Prüfung von Holz, verbindlich seit 1. 1. 1971, Bl. 9). Um dafür eine Ver gleichsbasis zu gewinnen, wurden diese beiden Festigkeiten zusätzlich an Proben aus