zeitlichen Hauptterrasse eine etwa 10 m höher liegende Terrasse wieder ab („Wal lendorfer Terrasse“) und bewies ihre stratigraphische Zugehörigkeit zur Fuhnekalt zeit. Später wurde auch im nördlich des Elbe-Saale-Raums liegenden Vereisungsgebiet diese durch eine Kaltphase hervorgerufene Untergliederung der Zeit zwischen Elster- und Saalevereisung in zwei selbständige Warmzeiten erkannt (Erd 1973; 1978). Auch hier erwies sich, daß die ältere Warmzeit vegetationsgeschichtlich der typischen Holsteinwarmzeit entsprach. Die jüngere wurde als „Dömnitzwarmzeit" bezeichnet. Den gesamten Abschnitt nennen wir „Holsteinkomplex oder Holstein zeit“. Inzwischen wurde diese Gliederung an weiteren Fundorten bestätigt. Auch im Saalegebiet wurden mehrere Sedimentfolgen bekannt, die diese Gliederung er kennen lassen: Neumark-Süd im Geiseltal südlich von Halle (Mania/Mai 1969), Lengefeld - Bad Kosen im Saaletal (Mania/Altermann 1970) sowie der Travertin komplex von Bilzingsleben im unteren Wippertal am Nordostrand des Thüringer Beckens (Mania 1980; 1983). Alle drei Serien sind jünger als die Elstervereisung, da sie in Tälern liegen, die das elsterzeitliche Niveau durchschneiden, und alle Sedi mente nordische Gesteinskomponenten führen. Sie konnten nicht nur geologisch, sondern auch paläontologisch (besonders Mollusken, Pflanzenreste) und bodenkund- lich untersucht werden. 2.1. Neumark-Süd, Geiseltal Hier befanden sich einst mächtige eiszeitliche Sedimentserien im halokinetisch ver ursachten Absenkungsgebiet über dem tertiären Deckgebirge. Am wichtigsten waren fossilreiche Schotter der Unstrut und Geisel, die sogenannten „Körbisdorfer Schot ter“, deren Fossilinhalt leider nie von den Geologen gebührend beachtet wurde, trotz zahlreicher makroskopischer Knochen- und Pflanzenfunde, wie dicker Eichen stämme oder Tausender von Kiefernzapfen. Sehr wahrscheinlich haben diese Schot ter auch paläolithische Artefakte geführt, aber es ist unerklärlich, daß hier niemals ein Archäologe gesammelt hat! Das läßt sich leider nicht mehr nachholen. Ende der sechziger Jahre waren nur noch spärliche Reste der einst weit verbreiteten und sehr mächtigen Schotter in den Braunkohlentagebauen zugänglich. Aber sie ließen noch eine genaue stratigraphische und paläontologische Bearbeitung zu. Unter der Grundmoräne der Saalevereisung war eine limnisch-fluviatile Serie von 15 m Mächtigkeit erhalten (Abb. 1). Sie wurde durch einen mehrere Meter mächti gen Fließ- und Schwcmmlößhorizont mit hochglazialer Molluskenfauna in zwei Fol gen getrennt. Die untere bestand aus geringmächtigen Schottern, die eine durch die Muschel Corbicula fluminalis gekennzeichnete warmzeitliche Flußmolluskenfauna enthielt; die obere war durch Einlagerung von Schwemmtorfen, Schwemmtravertin, Mudden und pflanzlichem Grobdetritus gekennzeichnet. In ihrem mittleren Teil wur den eine artenreiche hochwarmzeitliche Molluskenfauna {Helicigona-banatica-leauna) sowie durch Samen, Früchte und andere Makroreste bestimmbare thermophile Pflan zengesellschaften nachgewiesen. Im basalen und hangenden Abschnitt dieser oberen Folge traten dagegen Faunen und Floren kühlerer Phasen auf. Nach oben ging die