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Abb. 7. Offener Halsreif aus Bronzedraht mit Ösenenden von Zehmcn, Lkr. Leipzig. 1:2. lieh ist die außergewöhnliche Breite des mit Perlstrichmustern, Ringbuckeln und Leisten geschmückten Stückes. Getriebene Leisten und Buckelringe an toreutischen Arbeiten begegnen vor allem in der Hallstattzeit (vgl. etwa Maier 1958, bes. Taf. 26 ff.), lassen sich aber in der Lateneperiode ebenfalls noch nachweisen. Auch Trop fenmuster in Form von Ausrufungszeichen finden sich an latenezeitlichen Metall arbeiten beiderseits des Rheines, besonders im Marnegebiet bis in die Bretagne, schließlich auch im schweizerischen Kanton Tessin. 3 Unser heimisches Prachtstück scheint damit vorzugsweise nach dem westlichen Frühlatenekreis orientiert zu sein. Die angeführten Parallelen zeigen, wie eng jenes Blech, das aus der germanisch keltischen Kontaktzone stammt, mit Erzeugnissen aus keltischen Kerngebieten ver bunden ist. Die weiträumigen Zusammenhänge zu Beginn der Latenekultur werden an diesem Beispiel einmal mehr unterstrichen. Andere Materialien, die innerhalb des älterlatenezeitlichen Bestandes typologisch relativ früh einzustufen sind, befinden sich unter dem Ringschmuck (vgl. Kaufmann 1980; 1981 b). Ein schlichter Halsreif aus Bronzedraht mit Ösenenden von Zehmen, Lkr. Leipzig, (Abb. 7) kann an die östliche Frühlatenegruppe angeschlossen werden, 3 Vgl. Parallelen wie Langenhain, Maintaunuskreis (Jacobsthal 1944, S. 203 L, Nr. 391, Taf. 194); Schwarzenbach, Kr. St. Wendel (Ebenda S. 169, Nr. 34, Taf. 29,38-40); La Gorge-Meillet/Marne (Ebenda S. 178, Nr. 135, Taf. 75, 76); Le Catillon, comm. Saint-Jean-sur-Tourbe/Marne (Ebenda S. 202, Nr. 389, Taf. 193); Saint-Jean-Trolimon/Finistere (Ebenda S. 179, Nr. 141, Taf. 82); Molinazzo d’Arbedo/Schweiz (Ebenda S. 203, Nr. 305, Taf. 198, 199). 131