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Zinkovy (1 - stark geblähte Kegelhälse, 8, 12 - mehrfach Attinger Ornament, 18 - mit steilschrägem Fingerverstrich, dazu zwei Garnituren rundstabiger Ringe). Mit strenger Gleichzeitigkeit ist mithin selbst unter den älteren Burgen nicht zu rechnen. Die Anlage von Luhov könnte, nach Beschreibung und Abbildung der wenigen ver schollenen Funde zu urteilen (Streit 1937), sogar ganz in die Stufe Nynice I datiert werden (Attinger Ornament, Vorratsgefäße mit gekerbtem Rand). Grundsätzlich läßt sich nicht ausschließen, daß auch der eine oder andere Burgwall, von dem nicht mehr überprüfbare „Knovizer“ bzw. „Spätknovizer“ Scherben stammen sollen (S. 8; vgl. auch Saldovä 1977, S. 143 f.), in diese oder gar noch ältere Zeit fällt. Die ge nauere Zuweisung von Lhovice (Element 10?; vgl. S. 10 f.) und neuerdings Podra- nice (S. 8, Anm. 1) muß vorerst fraglich bleiben. Die dem älteren Abschnitt angehö rende Siedlung von Radobycice (S. 14, PL 3 c, Abb. 2 a) sollte, nach der atypischen topographischen Situation zu urteilen, als Höhensiedlung in Schutzlage vielleicht bes ser ausscheiden. Den gleichen Umfang, möglicherweise aber nicht dieselben Schwerpunkte der Be siedlung wie auf dem Hradisfsky vrch bezeugen die Funde vom Burgwall Radnä bei Plana. Nynice II gut vergleichbare Gefäßreste stehen neben solchen der Stufe III; älteres Material fehlt völlig. Bemerkenswert ist der Mangel an Ringabrollung und facettierten Schalen in dieser relativ umfangreichen Stichprobe sowie das wieder holte Auftreten von Grobgefäßen mit gezopften Leisten. Solche Züge sind vielleicht weniger chronologisch als chorologisch - als Ausdruck relativer Nachbarschaft zu Mittelböhmen - zu deuten (S. 67). Mit der jüngeren Kombinationsgruppe von Okrouhle Hradiste lassen sich die Höhensiedlungen von Druztovä und Plze-Hra- diste verbinden. Die etwas repräsentativere Scherbenserie von Druztovä vermittelt einen guten Eindruck von der Keramik dieses Horizontes (vgl. Abb. 1 z. B. mit 11), der den Ausklang von Nynice II einschließen mag (für Abb. 1,1 vgl. Nynice Grab 100). Zur relativen Chronologie der offenen Siedlungen Im Hinblick auf eine siedlungsgeschichtliche Auswertung seien einige - notwendi gerweise kurze — Bemerkungen über die offenen Siedlungen dieser Zeit in Westböh men angeschlossen. V. Saldovä (1981 b, bes. S. 140 f., 149 f.) erkannte bei der sta tistischen Auswertung des reichen Materials (4 306 Scherben und 29 Gefäße), die nach demselben Programm wie bei den Höhensiedlungen erfolgt ist, die „engere Verbundenheit mit der vorhergehenden heimischen Entwicklung und den stärke ren Anteil des Fundstoffs der älteren Phase - zum Unterschied von den Höhensied lungen“. Sie deutete diesen Befund dahingehend, „daß die Burgwälle zu einer Zeit entstanden sind, da die Flachlandsiedlungen bereits existierten“. Einige Komplexe dürften sogar „um etwas älter sein ... als die ältesten Gräber in Nynice“, so etwa die Siedlungsfunde aus derselben Gemarkung, aus Stenovice so wie ein kleiner Teil von Radcice (Saldovä 1981 b, Abb. 4, 6,11-31, 12 ff. passim). Hier finden sich Amphoren mit stark geblähtem Kegelhals, Turbanrandschalen, ge henkelte Eitöpfe, Vorratsgefäße mit weit ausgelegtem, oft gekerbtem oder getupf-