ERSTE ARBEITSTAGUNG „BRAUNKOHLENARCHÄOLOGIE“ IN DRESDEN 24.-25. 2.1984 Von Heinz-Joachim Vogt Zu einem speziellen Zweig der staatlichen Bodendenkmalpflege innerhalb der mit der Bodendenkmalpflege betrauten Museen für Vorgeschichte/Ur- und Frühgeschichte der DDR entwickelte sich in zunehmendem Maße die Archäologie in den Vorfeldern der Braunkohlentagebaue. Volkswirtschaftliche Anforderungen lassen die Zahl der Großaufschlüsse auch in den nächsten Jahrzehnten planmäßig anwachsen und damit auch die Größe der Flächen, die unwiederbringlich verloren gehen und einer vorheri gen archäologischen Untersuchung unterzogen werden müssen. Da die Forschungen praktisch nur im Vorfeldbereich längerfristig durchführbar sind, viele Fundstellen erst im Zusammenhang mit notwendigen Vorbereitungsarbeiten für den Aufschluß bekannt werden und damit die Anzahl zu untersuchender Fundplätze rapide an wachsen kann, ergibt sich für die mit den Untersuchungen betrauten Archäologen und fachtechnischen Mitarbeiter eine Fülle von Problemen, die nicht mehr allein gelöst werden können. Neben den rein archäologisch zu bewältigenden Aufgaben erwachsen viele Probleme aus der Tatsache, daß siedlungsgeschichtliche Fragen im Zusammen hang mit dem mittelalterlichen Landesausbau praktisch hier letztmalig einer Beant wortung nähergebracht werden können, wenn die geeigneten Partner der entspre chenden Forschungs- und Lehreinrichtungen vorhanden sind und eine Zusammen arbeit anstreben, was letztlich auch für die Baudenkmalpflege gilt. Problematik und Erfolge archäologischer Forschungen in den Braunkohleabbau gebieten der DDR sind bereits von B. Gramsch am Beispiel des Bezirkes Cottbus dargestellt worden (Gramsch 1978) und liegen auch im Bezirk Leipzig ähnlich. An beiden Museen, Potsdam und Dresden, konnten, wenn auch mit zeitlichem Abstand, „Arbeitsgruppen Braunkohlenarchäologie“ gebildet werden. Ihre Arbeitsstellen liegen in Cottbus und in Markranstädt bei Leipzig. Von dort aus organisieren die Mitarbei ter ihre Tätigkeit in den Tagebau-Vorfeldern. Ihr planmäßiger Ausbau, vor allem in personeller Hinsicht, gehört auch in den kommenden Jahren zu den Hauptaufga ben beider Einrichtungen. Die bisher publizierten Resultate von Grabungen, die im Zusammenhang mit der Ausweitung von Braunkohletagebauen notwendig wurden, lassen die Notwendigkeit erkennen, diese Arbeiten zu forcieren, aber auch, im Rahmen der Möglichkeiten, zu qualifizieren. Welch bedeutende Ergebnisse für die Ur- und Frühgeschichtsforschung sich ergeben können, die auch international relevant sind, belegen in Sachsen bisher