GRÄBERFELD UND SIEDLUNG DER AUNJETITZER KULTUR BEI DRESDEN-GOSTRITZ Von Klaus Simon Ein Blick auf die archäologischen Karten der kürzlich erschienenen Besiedlungs geschichte im Gebiet zwischen Dresdener Elbtalweitung und Osterzgebirge von H. Jacob (1982, bes. Beilage 1) lehrt, daß die Aunjetitzer Kultur hier lediglich links der Elbe verbreitet war und vor allem jenen ökologisch in besonderer Weise begün stigten Streifen am südwestlichen Talhang besetzt hielt, der auch zahlreiche Zeug nisse anderer ur- und frühgeschichtlicher Kulturen-geliefert hat (Jacob 1982, S. 32 ff., 43, Abb. 3, 4; vgl. auch Billig 1956, S. 199; Neugebauer/Billig 1961, S. 71). Die kleine Dresdener Siedlungsinsel, die von den Aunjetitzer Kernräumen elbauf- und -abwärts sowie in der Oberlausitz durch nicht oder nur sporadisch besiedelte Zonen getrennt war (Pleinerovä 1966, Kt. I), wird gegenwärtig lediglich durch 16 Fund stellen repräsentiert, so daß jeder neue Fundpunkt von Interesse ist. Die Entdek- kung eines Gräberfeldes und Siedlungsplatzes dieser Kultur bei Gostritz (Vorbericht Kemnitz/Simon 1984) rechtfertigt deshalb eine ausführlichere Darstellung. Einge denk der siedlungsgeschichtlich hervorgehobenen ,Paßlage“ der Dresdener Exklave zwischen Böhmen einer- und dem Elbsaalegebiet andererseits, erscheint es sinnvoll, zugleich einige ältere und neuere Funde aus der Nachbarschaft aufzuarbeiten sowie allgemeineren Aspekten der Geschichte dieses Kleinraums während der frühen Bronzezeit nachzugehen. Fundgeschichte und Fundstelle Aufgrund einer Meldung seitens des ehrenamtlichen Bodendenkmalpflegers Dr. med. H. Kemnitz, Dresden, wurden vom 9. bis 17. 9. 1981 durch das Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden am südlichen Rande der neu eröffneten Lehmgrube (Bohr feld III) des VEB (B) Vereinigte Ziegelwerke Dresden, Betriebsteil 01, auf Acker flur der LPG (P) „Vorgebirge“ Bannewitz vier benachbarte Steinkistengräber der Aunjetitzer Kultur (1-4/81) ausgegraben. 1 Vom Entdecker bereits vorher teilweise 1 An der Grabung nahmen neben dem Verfasser Dr. H. Kemnitz sowie tageweise S. Ostritz (9.-11., 16.-17. 9.) und M. Gutsche (9. 9.), beide Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden, teil. Ihnen gilt unser herzlicher Dank, vor allem aber Herrn Dr. Kemnitz für seinen engagierten Einsatz in seiner Freizeit während der gesamten Grabung, darüber hinaus bei de Restaurierung der Keramik sowie