Volltext Seite (XML)
und Pleißenland erarbeitete regelhafte Erkenntnis, die Ausnahmen einschließt 7 , be stätigt die numerische Bearbeitung des Urkundenbestandes für das gesamte Sachsen. 8 Daraus leitet sich im Arbeitsverfahren eine grundlegende Forderung ab: Jede neue Ergebnisse anstrebende historisch auswertende Burgenforschung auf archäologischer und bau- und kunstgeschichtlicher Grundlage kann sich nicht mit Einzelbelegen der Schriftquellen begnügen, sondern muß anstreben, die Gesamtheit der urkundlichen Überlieferung (direkte und indirekte Erwähnungen) zu erfassen, denn in der Ur kundenreihe liegen die entscheidenden Möglichkeiten historisch-gesellschaftlicher Einsichten. Eine Beschränkung auf die Ersterwähnungen im Zusammenhang archäo logischer und bauhistorischer Burgenforschung bedeutet eine dem Quellenwert wider sprechende Einengung der Urkunde auf die datierende Funktion und damit ein Aus lassen entscheidender Erkenntnismöglichkeiten. Das eröffnet dem Vergleichsverfahren rein formal größeren Spielraum. Wenn auch bei unterschiedlichen Methoden, ist die Erschließung der Urkunden genau wie die Erschließung archäologischer Funde und Befunde ein mosaikartiges Zusammen setzen von Einzelelementen verschiedener Art und verschiedener Wertigkeit, wo bei regelmäßig Lücken festzustellen und zu überbrücken sind. Damit wird im Vor gehen gleiche Richtung und ähnliche Schrittfolge sichtbar. Es ist eine wesentliche Hilfe und Intensivierung im Arbeitsvorgang, wenn im Vergleich archäologischer und urkundlicher Quellen nicht punktual Einzelsachverhalte, sondern mit verschiedenen arteigenen Methoden aufbereitete Quellenmengen in reihen- und feldartiger Ord nung verglichen werden. Hier tritt als entscheidendes Problem ein neuer Arbeits gesichtspunkt auf: die Bewältigung der Informations- und Quellenmengen. Für klei nere Räume ist die relative Vollständigkeit anstrebende Zusammenstellung der schriftlichen, insbesondere urkundlichen Aussagen noch überschaubar, sie können katalogmäßig aufgenommen und bei Häufungen in Tabellen komprimiert werden. Die Bearbeitung größerer Räume zeigt die Grenzen solcher Möglichkeiten. Die Durchsicht der publizierten Urkunden des Arbeitsgebietes Sachsen erfaßte als für die Burgenforschung relevant 4692 Urkunden aus der Zeit von 948 bis 1350. Sie wurden in einer Kartei erfaßt, die variable Erschließung ermöglicht. Sie stellen zu gleich einen relativ geschlossenen Bestand dar, weil in Bezug auf die Gesamtheit 7 Z. B. Frankenhausen, Kr. Werdau. 8 Alle im Volltext oder als Regest gedruckten Urkunden von 948-1350, die als direkte oder in direkte Erwähnungen Wehranlagen des ehemaligen Landes Sachsen betreffen, wurden in einer Kartei mit Regesten und Auszügen zusammengefaßt. Dabei sind außer den Dissertationen von R. Hoffmann (1980), G. Buchner (1982) und H. P. Ehrentraut (1982) folgende ungedruckten Diplomarbeiten der Pädagogischen Hochschule „K. F. W. Wander“ Dresden mit eingeflossen: G. Althaus (1979), S. Bochmann (1984), A. Böttcher (1975), R. Bollmann/H. Kleeblatt (1981), M. Bräuer (1979), St. Daum (1977), M. Einert (1982), G. Frömmel/H. Bröker (1971), R. Gün ther (1968), U. Hahn/R. Kunde (1975), A. Heilig (1980), K. Herzog (1978), St. Herzog (1979), R. Hoffmann (1973), P. Junghans (1980), B. Kords/A. Kießig (1977), Ch. Kuffel (1970), G. Lie bold (1977), H. D. Lüdemann (1977), P. Nittel (1969), K. Pech (1969), R. Plache/M. Waurig (1977), R. Pönitzsch (1980), M. Pusch (1979), I. Reinicke (1977), P. Richter (1975), S. Schubert (1976), H. Stoltzmann (1971), R. Wollmerstädt (1981). Für ständige Förderung, Hilfe und Beratung sind der Verfasser und alle an der Bearbeitung Beteiligten Herrn Dipl. phil. M. Kobuch und den Mitarbeitern des Staatsarchives Dresden zu besonderem Dank verpflichtet.