Der zeitlichen Festlegung können also nur die vorhandenen Bodenfunde mannig faltiger Art dienen. Besonders reichhaltig treten im Bereich der Burg und an den Steilabstürzen der Felsen Gefäßscherben auf. Eine chronologische Einordnung ist besonders in der Kernburg möglich, da dort die Schuttmassen über 3 m mächtig an stehen. Auf der Nordostseite des angrenzenden kleinen Burghofes konnte 1982 eine mittelalterliche Abfallgrube erfaßt werden. Im Aushub bis zu einer Tiefe von 1,9 m fanden sich zahlreiche tierische Knochenreste speziell von Schwein und Rind mit Säge- und Schnittspuren. Trotz des sandigen Bodens ist ihr Erhaltungszustand gut. Weiterhin konnte 1983 in 1,6 m Tiefe eine 10,7 cm lange eiserne Pfeilspitze mit Tülle geborgen werden. Hinzu kam in gleicher Lage der rechte Teil einer 21 cm lan gen eisernen Kandare. Neben größeren Mengen verziegelten Hausbewurfes wurden Handstrichziegelteile sowie Dachziegelstücke erfaßt. Die auffallend starke Anhäu fung von Scherben (besonders des 14. u. 15. Jh.) mit Salz- und Bleiglasur wie auch von Schnellen aus Steinzeug als Importgut gaben Veranlassung, die Fundstelle auf engstem Raum in einer Sandsteinspalte von 1,8 m Breite und 3,5 m Länge als „Ab fallgrube“ zu bezeichnen. Auf der Sohle in einer Tiefe von 1,8-1,9 m lagen vereinzelt Scherben aus dem Anfang des 13. Jh. Sie sind zum Teil wellenverziert, von dunkel brauner bis schwarzer Färbung und stammen aus der Frühzeit der Burg. Die Durch feuchtung des Bodens war hier durch den überhängenden Sandsteinfelsen wesentlich abgeschirmt, wodurch die eingeworfenen Gegenstände bestens erhalten geblieben sind. Besonderes Augenmerk bei der Grabung galt den zum Burghof herabziehenden Felsspalten. Sie nahmen das mittelalterliche Material der einst darüber befindlichen Burgräume auf. Im unteren Teil einer Felsspalte auf der Westseite des Burghofes fand sich ein rillenverzierter mittelalterlicher Spinnwirtel aus gelblichweißem Töp ferton im Durchmesser von 2,7 cm. Beachtung verdient der Neufund (1983) eines vorgeschichtlichen Mahlsteins aus Granit in der Größe von 18 X 23 cm und einer Stärke von 6 cm (Abb. 2). Er lag 1,25 m unter dem Niveau des Burghofes und wurde bei der Abtragung des ersten Südprofils von 4,5 m (N-S) zum zweiten Südprofil auf 6 m (N-S) im Bereich von 4,1 m Ost-West und 4,6 m Nord-Süd aus einer fundarmen Sandschicht geborgen. Größe und Form wie auch das Material entsprechen den Mahlsteinen aus der bronze zeitlichen Höhensiedlung auf dem Pfaffenstein in der Sächsischen Schweiz (Coblenz 1964). Eine genaue zeitliche Einstufung läßt sich aber keinesfalls geben, da weitere Funde an dieser Stelle nicht erfaßt werden konnten. Im Neurathener Burgenbereich fanden sich bereits in den Jahren 1933 und 1942 vereinzelt bronzezeitliche Scherben unter der mittelalterlichen Keramik. Diese Stücke stammen vom Nordfuß der Neurathener Anlage und sind in ihrer geringen Zahl nicht genügend aussagekräftig. Erinnert sei in diesem Zusammenhang auch an den Einzelfund einer mittelständigen Lappenaxt auf der Hochfläche der Bastei unweit der Gaststätte „Steinerner Tisch“ (Forstrevier Lohmen). Leider muß diese ver mutlich vor dem ersten Weltkrieg zutage gekommene Bronzeaxt als in Verlust ge raten betrachtet werden. Das bis jetzt bekannte Fundmaterial der Lausitzer Kultur 355