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Holzeinbauten als auch zur Tonware, die sich im wesentlichen in das 13. Jh. datieren läßt. Erstmals konnte hier das Spektrum des keramischen Fundgutes dieser Zeit in einem aussagefähigen Komplex gefaßt werden, der auch Schlüsse auf Fremdein flüsse bzw. Importe zuläßt. Neu ist der Nachweis von Tonschalen, die im 13. Jh. zum Gießen von Barren silber verwendet wurden. Historisch-archivalische Zeugnisse stützen diese Interpre tation. Das keramische Material wird ergänzt durch eine größere Anzahl von Holz funden (gedrechselte Schalen, Daubenschüsseln und Reste von Geräten), die für Freiberg erstmalig in dieser Menge vorliegen. Erstmals fixiert werden konnte auch das Auftreten von einheimischer Glasur auf Dachziegeln, die für das 13. Jh. ein repräsentatives Bauwerk in unmittelbarer Nähe erwarten lassen; am ehesten kann die Nikolaikirche dafür in Frage kommen. Keine klare Deutungsmöglichkeit gibt es bisher für ein geflochtenes Seil aus pflanz lichem Material (Stroh). Als nächster Schritt ist es erforderlich, die Aussagen des Materials weiter zu ver tiefen, um daraus Schlüsse zur topographischen und sozialökonomischen Entwicklung Freibergs in der Gründungsphase (12./13. Jh.) abzuleiten. LITERATURVERZEICHNIS Arnold, P. 1982: Der zweite Brakteatenfund von Pirna-Copitz, ein Beitrag zum Münzwesen der Mark Meißen während der regionalen Pfennigperiode. In: Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte, Bd. II (AFD, Beih. 17). Berlin, S. 315-337. Baumann, W. 1978: Mittelalterlicher Münzfund mit landwirtschaftlichen Eisengeräten von Mutzschen, Kr. Grimma (Vorbericht). In: Ausgrab. u. Funde (= AuF) 23, S. 42-48. Baumann, W./R. Kratzsch, 1972: Mittelalterlicher Holzbrunnenfund in der Flur Leipen, Kr. Borna. In: AuF 17, S. 82-89. Billig, G. 1967: Zur Keramik der Burg Wiedersberg, Kreis Oelsnitz i. V. In: Arbeits- u. Forsch.ber. z. sächs. Bodendenkmalpflege (= AFD) 16/17, S. 473-493. Blaschke, K. 1967: Nikolaipatrozinium und städtische Frühgeschichte. In: Z. d. Savigny-Stiftung f. Rechtsgesch., Kan. Abt. 53, S. 273-337. Blaschke, K. 1979: Freiberg. In: Deutscher Städteatlas, Lief. 11,2. Hrsg. v. H. Stoob. Dortmund. Coblcnz, W. 1971 a: Bemerkungen zur Chronologie in den slawischen Gauen Daleminzien und Nisan. In: Archeologia Polski 16, S. 401-417. Coblenz, W. 1971 b: Frühgeschichtliche Wegeführung unter dem Markt in Meißen. In: AuF 16, S. 92-99. Douffet, H./A. Gühne 1982: Die Entwicklung des Freiberger Stadtgrundrisses im 12. und 13. Jahr hundert. In: Schriftenreihe d. Stadt- u. Bergbaumus. Freiberg 4, S. 15-40. Dunkel, R. 1967: Ein frühdeutscher Röhrenbrunnen in Panitzsch, Kr. Leipzig. In: AuF 12, S. 103-107. Edelmann, U.-E. 1975: Mittelalterliche Keramik aus dem Stadtkern von Chemnitz/Karl-Marx-Stadt. Zum Stand der Stadtkernforschung in Karl-Marx-Stadt. Ungedr. Diplomarbeit Martin-Luther-Univ. Halle. Ermisch, H. 1881 (Hrsg.): Urkundenbuch der Stadt Freiberg 3 (Codex Dipl. Sax. Reg. 11.14.). Leipzig. Friedensburg, F. 1912: Braunschweigische Markstücke. In: Bl. f. Münzfreunde 47, Sp. 5071-5080. Fryda, F. 1983: Nälezy stfedovekeho dreva z Plzne (Funde mittelalterlichen Holzes aus Plzen). In: Archaeologia historica 8, S. 287-297. Gühne, A. 1978: Stadtkernforschung in Freiberg. Studien zur mittelalterlichen Keramik. Ungedr. Diplomarbeit Martin-Luther-Univ. Halle.