weg; sie war hier gelbtonig und enthielt größere Gneisbrocken. Im Osten gehört die Schicht 7 b hierzu, die sich durch stärkeren Gneisgrusanteil abhebt. Die Schicht 7/7 b (in der Abbildung getrennt) enthielt mehrere helltonige Gefäßscherben (Abb. 9 s,u,x-z), einen ebensolchen Hohlgrif (Abb. 9 w), ein gelblichweißes Bandhenkel bruchstück mit schräg versetzten Einstichen (Abb. 9 v) und wenige blaugraue Scher ben (Abb. 9 r,u). Der im Ostteil darunter lagernde Komplex gestattet infolge intensiver Boden bewegung keine klare Aussage, lediglich eine Lage überwiegend N/S-orientierter Bretter hebt sich hier ab (vgl. S. 327). Die angetroffenen Schichten stellen keine primären Siedlungsablagerungen dar, sondern sind offenbar im Zuge von Ausgleichungen der Oberfläche aufplaniert wor den. Ungeachtet dessen erlauben sie eine grobe Übersicht über die relative Abfolge von Keramiktypen und Herstellungsverfahren: In den Schichten 1 bis 3 dominieren helltonige, oxidierend gebrannte Gefäße mit Innen- und Außenglasur, Renaissancekacheln, Freiberger Steinzeug, 9 Malhörn chentechnik und Grapen. Das Fundmaterial aus den Schichten 3 bis 7 enthält größere Anteile blaugrauer Keramik, daneben tritt auch bereits helltonige oxidierend gebrannte Ware auf. Spo radisch tritt rottonige Keramik 10 und hellgelbe Keramik, wie sie aus dem Stadtkern von Karl-Marx-Stadt 11 bekannt ist, auf. Einen Hinweis auf die Entstehung dieser Schichtenfolge bieten die glasierten Dachziegelreste aus Schicht 6, die ihre Entsprechung in Grube 30 haben. Die Ver mutung liegt nahe, daß beim Aushub der Fundamentgrube für die Bruchsteinmauer, die im Ostteil von Grube 30 einschneidet, die Ziegel ausgeworfen und später pla niert wurden. 2. Die Siedlungsschicht mit Gruben und Brunnen (Abb. 3-7) Unter der beschriebenen Schichtenfolge trat eine besonders im Westteil relativ gleich artige, überwiegend braunschwarze, an Kulturresten reiche Siedlungsschicht zutage, deren nördliche Ausdehnung infolge Abbaggerung nur noch in einem schmalen Block nördlich der Gruben 27 und 28 angetroffen wurde (Abb. 6). In diese Siedlungsschicht bzw. in den besonders im Ostteil ausgeprägten Lehm über dem Gneis waren folgende Objekte eingetieft: - zwei Gruben ohne Holzausbau (Objekt 29 und 30), - eine Grube in Spannrahmenkonstruktion (28), - eine Grube in Kastenkonstruktion (27), - ein steingesetzter Brunnen (6), 12 9 Letzte Bearbeitung durch Horschik 1978. 10 Vgl. Mechelk 1970; 1981. 11 Bearbeitung durch Edelmann 1975. 12 Ausführliche Fundvorlage im Rahmen der geplanten Gesamtbearbeitung.