gnesium und Kalzium stammen zweifelsfrei von Verunreinigungen der Oberfläche des Teiles. Lediglich das Eisen konnte in der Legierung enthalten gewesen sein. Der mit 0,001 % nachgewiesene Silbergehalt stammt aus Verunreinigungen des Erzes mit Silbermineralien. Ein Silberüberzug auf dem Ortband erscheint bei dem geringen Gehalt an diesem Element ausgeschlossen. Beim Vorliegen eines Silberüber zuges hätte der Silbergehalt des Materials bei etwa 1 % liegen müssen.“ Einige Worte zur Bedeutung von Blei in der Ur- und Frühgeschichte scheinen ange bracht. Es ist allgemein bekannt, daß die Legierung mit Zinn zur Erhöhung der Härte dient. Deswegen ist die Bleilegierung wohl oft ganz bewußt erfolgt, wodurch auch noch der Schmelzpunkt von Zinn gesenkt wurde. Dazu kommt eine größere Festig keit gegen Verschleiß und Korrosion. Im Mittelalter spielt wahrscheinlich auch noch die besondere Glanzfarbe eine Rolle. Daß erhebliche Mengen von Blei in Bronzen als irrtümliche Verwendung dieses Metalls anstelle von Zinn auftreten, ist trotz vieler dahingehender Behauptungen wohl kaum anzunehmen. Bleibronzen waren seit der Hügelgräberbronzezeit in Nutzung, wenn auch von einem vereinzelten Auftreten gesprochen werden muß. So gibt es in der Urnenfelderkultur Bleifladen in Depots und in Rundbarren, wahrscheinlich auch in Metallformen, besonders für Beile (etwa Waltersdorf, Kr. Zittau, als Beispiel aus unserem Bereich). Die Bleibronzen in Frank reich und England sind seit der jüngeren Bronzezeit allgemein bekannt, ebenso aus Nord- und Mitteleuropa Bleianteile in den Griffüllungen der Schwerter (wie schon in der ausgehenden Hügelgräberbronzezeit). Aus den Pfahlbauten sind uns bleierne Köpfe von Bronzenadeln erhalten geblieben, aus England und von der französischen Nordküste stark bleihaltige Tüllenäxte; im Hallstattbereich finden wir Blei an den Rändern von Bronzegefäßen und vor allem im Alpengebiet bleierne Figuren (z. B. Frög). Große Bleibarren liegen aus der römischen Kaiserzeit vor als Nachweise für den Bergbau, der mindestens von der gleichen Zeit an - auf römischer Tradition be ruhend - auch für Britannien nachweisbar ist wie für die Eifel mit den Bleiminen und für Serbien durch die Bleigruben. Die natürlichen Vorkommen zeigen dieses Me tall oft mit Silberanteilen. Kleine flache stabförmige Fragmente wurden im wikin- gischen Birka aufgefunden. Bleikreuze und in Legierungen verwendetes Blei treten zumindest im westslawischen Gebiet und im Bereich der wikingischen Handels ausstrahlungen nicht selten auf. Dieses Metall galt als das billigste des Altertums, und besonders am Mittelmeer häufen sich die Barrenfunde. Recht schwierig ist die Frage nach der Herkunft des Bleis in Gebieten ohne örtliches Vorkommen. Die dar aus gezogenen Schlüsse sind bisweilen zu einseitig. Überschätzt wurde sicherlich, wie auch beim Zinn, die Rolle Britanniens als Lieferant für sämtliche auswärtigen blei haltigen Funde oder das Rohmaterial. Wir dürfen bei allem nicht vergessen, daß auch in Polen schon in der jüngsten Bronzezeit heimisches Blei Verwendung gefun den haben dürfte, wie etwa in silberhaltigen Bleiknöpfen auf ledernen Stirnbän dern, und daß die Silber- und Bleiminen in der Gegend von Krakow als Metall lieferanten bereits im frühen Mittelalter bekannt waren (u. a. Jazdzewski 1932). Glei ches dürfte für die russischen Gebiete gelten. Unser Nimschützer Ortband kam als Einzelstück in die Grube G 54. Weitere