und ähnliche Baulichkeiten von England über Nord- und Mitteleuropa bis zum sla wischen Östen. Für Nimschütz und Pannewitz nehmen wir als Wohnbauten nur schwach einge tiefte Blockhäuser an. Die Reste der begrenzenden Wandhölzer sind beim Abtragen der Oberfläche mit beseitigt worden. Die festgetretenen und damit wannenartig et was vertieften Mittelteile der Häuser haben sich als kleinere flache „Gruben“ im Hausinnern erhalten. Die Bauten müßten demnach mindestens ein wenig größer gewesen sein als die Ausmaße der heute erkennbaren Gruben. Auch an schmale lange Eintiefungen in der Mitte der Häuser, bisweilen mit den Herden, kann gedacht wer den; auch Kellergruben innerhalb der Gebäude sind nicht selten. Daß Eckpfosten fehlen, spricht weiterhin für Blockbau, bei dem die Grundschwel len u. U. auch eingegraben waren (wie Zehren und Meißen), was der Standfestig keit der Gebäude (als Fundamente) dient. Da Pfosten sonst in Nimschütz erhalten sind (s. das kaiserzeitliche Haus G 84/Qu E 8), muß deren Fehlen bei den slawischen Bauten auffallen. Die wenigen Hinweise auf Pfosten in Nimschütz (jeweils im Haus innern) lassen Deutungen als Dach- und vielleicht auch Wandstützen zu. Einige sind in den Hausgruben nur aufgesetzt und ohne Pfostengrube, nur wenige leicht eingetieft. Auch Bodenpflaster und Lehmestrich findet sich in Nimschützer Gebäuden. Wie schon in Kmehlen (Baumann 1971, S. 193-205) besitzen die runden Gruben eine größere Tiefe und könnten auch als Werkstätten oder wie in Sornzig (Baumann 1982) als Kultgruben gedeutet werden. Wir geben ersterem den Vorzug, da sich in G 2 (Abb. 5, 6) unter einer Steinabdeckung neben Tierknochen Reste einer Mühle, Schleifsteine und Lehmbrand fanden, in Grube G 29 (Abb. 26-28) Tonklumpen für die Keramikherstellung, der Henkel eines Eimers für das Wasser bei den kerami schen Arbeiten, Wetz- und Abziehstein. Die Pechgruben G 39,100 (115?) und P 415 hatten wir schon erwähnt. Ausgesprochen tiefe Kellergruben wurden nicht beobachtet, desgleichen ähnliche Herdgruben oder die sack- und birnenförmigen Grubenspeicher, dagegen sekundär genutzte Abfallgruben (primäre offenbar als relativ flache Ver tiefungen). Ob die Hauptvorräte - beim Fehlen der typischen Grubenspeicher - viel leicht in der nahe gelegenen Burg von Niedergurig verwahrt wurden (vgl. die Burg speicher von Tornow), kann derzeit lediglich vermutet werden. Auch das Fehlen von Getreidemühlen (außer einem Bruchstück in G 2) und eines Backofens in der unter suchten Fläche fällt auf. Da in Nimschütz zweimal neben Eisenschlacke Reste von Blasebalgdüsen gefun den wurden, ist die örtliche Verhüttung wohl gesichert, bei der hier behandelten Ret tungsgrabung allerdings nicht noch zusätzlich vorgeführt, trotz des erwähnten Auf tretens von relativ viel Schlacke. Die slawischen Siedlungen Pannewitz und Nimschütz liegen in der Luftlinie nur 15 km voneinander entfernt im dicht besiedelten Milzenerland. Dessen Westbereich gehört zu den fruchtbarsten Streifen dieses Slawengaues und war auch später als Klosterland von Marienstern aus - das Kloster befindet sich zwischen den alten mäch tigen Burgwällen Ostro und Kuckau - mit reichen Erträgen genutzt worden. In die sem sich östlich von Kamenz bis nach Bautzen erstreckenden Gebiet finden wir auch