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21: Ovale Steinschüttung von 4X2m Ausmaß, 9 verzierte Randscherben, 10 Seiten- und 2 Bodenscherben, 3 Pferdezähne enthaltend. 22: Brandstelle ins angrenzende Feld gehend, darunter Steinschüttung, ein Eisenstück, 3 Randscherben mit Verzierungen, 7 Seitenscherben enthal tend. 23: Ovale Steinschüttung von 2,50 X 1,40 m Ausmaß, Holzkohle und 7 Rand scherben mit Verzierungen enthaltend, außerdem noch 11 Seiten- und 3 Bodenscherben. 24: Große ovale Steinschüttung mit viel Holzkohle und unzähligen Scherben sowie 4 Eisenknollen, Hüttenlehm und Pferdezähnen. Die Scherben sind alle mit Wellen-, Stich-, Strich- und Kerbverzierung versehen. 25: Eine Brandstelle mit Steinschüttung von 2 X 3 m Ausmaß, 2 Randscherben mit Verzierungen, 11 Seitenscherben, 2 Bodenscherben und eine Hütten lehmknolle enthaltend. 26: Brandstelle von 1,70 X m Ausmaß, nur Holzkohle und Hüttcnlehm enthaltend. 27: Ovale Steinschüttung von 2,40 X 1,50 m Ausmaß, 39 Scherben, größten teils mit Kerbleisten und Strichverzierungen versehen und Hüttenlehm stückchen enthaltend. Der ganzen Art der Anlage, dem Scherbenmaterial und den Eisenfunden nach haben wir es in den 2 ringförmig angelegten Rastplätzen mit einer slawischen Siedlungs stelle zu tun.“ Nach der hiermit erfolgten Bekanntgabe des Originalberichtes sollen noch einige Bemerkungen aus der Sicht der wenigen Unterlagen und der zugängig gewesenen Fundmaterialien folgen, nachdem die Siedlungsreste in der Fachliteratur schon ver schiedentlich herangezogen worden sind (u. a. Coblenz 1960, S. 12; Herrmann 1968, S. 217 f.; Donat 1980, S. 178), z. T. auch schon mit vereinfachten Übersichtsplänen. Die umgesetzte Originalfassung der Geländedokumentation mit der Lage der Ver färbungen ist auf Abb. 74 wiedergegeben. Die Situation im Gelände geht auch aus wenigen leider durch Kriegseinwirkungen an Qualität stark geminderten Grabungs fotos (Taf. 16)21 hervor. Deutlich heben sich im Plan (Abb. 74) neben wenigen außer halb liegenden Gruben zwei Gruppen von Siedlungsresten heraus, die leicht bogen förmig angeordnet sind (annähernd Viertelkreise). Von den insgesamt 27 vom Aus gräber fixierten Bodenverfärbungen gehören offenbar einmal 13 eingetiefte Stellen mit einem zentralen Siedlungsrest zu einem allerdings kaum deutlich abgegrenzten Komplex (Platz 1), während nur wenige Meter daneben acht weitere klar abgegrenzte Kulturgruben offenbar einen zweiten Siedlungsplatz oder dessen Reste markieren. Auffällig ist, daß die meisten Vertiefungen am Boden Steinschüttungen aufwiesen und daß aus dem Aushub Holzkohlereste, Hüttenlehm und Eisenfunde geborgen wer- 21 Durch die Zerstörung des Zwingers waren die sächsischen Fundakten (Archiv urgeschichtlicher Funde aus Sachsen) monatelang verschüttet und den Einflüssen der Witterung ausgesetzt. Zu den geretteten Materialien gehörte auch der Autobahnbericht (s. o.). Die stark stockfleckigen Unter lagen weisen trotz langer Nachbehandlung beachtliche Schäden auf.