wendig, den Stempeldekor in einem zeitlich und räumlich größeren Rahmen zusam menzustellen, um seine Formen und seine Verbreitung generell zu klären. Die stempelverzierte Keramik des 5.-8. Jh. ist in bestimmten Regionen konzen triert. Eine lokale Verbreitung einzelner Motive weisen nur die fränkischen Muster auf. Wie Abb. 1 verdeutlicht, lassen sich für die germanischen Funde des engeren Arbeitsraumes zwei Verbreitungszentren herausarbeiten. Die sich im Mittelelbe- Saale-Gebiet andeutende Konzentration von stempelverzierter Keramik bleibt nicht auf die „Keilstichverzierung“ bzw. Dreieckstempelung beschränkt. Solcher Dekor ist von der Niederelbe bis ins Mittelelbegebiet verbreitet und streut bis nach Böh men, Mähren und Südwestdeutschland. In den thüringischen Gebieten tritt er noch gelegentlich auf; an der Nordseeküste ist er sehr selten. Die Funddichte verlagert sich im 5. und 6. Jh. von der Mittelelbe in südöstlicher und südwestlicher Richtung. Das eigentliche Hauptverbreitungsgebiet dieses Ziermotivs liegt während des 5./6. Jh. in Mittelböhmen, Mähren/Niederösterreich und im alamannischen Süd westdeutschland. Aus dem langobardischen Gebiet, aus dem „Keilstichverzierungen“ bekannt sind, konnten weitere Stempelformen nicht ermittelt werden. Im thüringischen Raum sind andere Muster belegt. „Keilstichverzierung“ kennen wir nur in geringem Maße. Stempelornamente sind generell, Ring-, Kreisaugen- Abb. 14. Germanische Stempelmuster des 5.-8. Jh. (Zusammenstellung nach den Grundtypen A-F).