aber auch für Britannien typisch. Sie fehlen in Schleswig-Holstein, während sie in Mecklenburg vereinzelt im 4. und 4./5. Jh. auftreten. Eine für Schleswig-Holstein charakteristische Form stellen die weitmündigen Schalen der Gruppe C dar, die einen rundlichen oder scharf kantigen Umbruch und einen einziehenden Hals besitzen. Die späten Formen des 5. Jh. weisen wie Buckel- und Stempelverzierung auf. Verbreitet ist diese Schalenform ebenso in Mecklenburg, Brandenburg, Thüringen, Sachsen, Böhmen und Süddeutschland. Ob sie sich in jedem Fall aus regionalen Formen entwickelt hat, ist an dieser Stelle nicht zu klären. Eine von der sächsischen Keramik grundsätzlich abweichende Form ist der Veit heimer Typ. Dieser stellt in der späten Kaiserzeit eine geschlossene Fundgruppe dar. In der Völkerwanderungszeit gibt es auch Gefäßfunde im mittleren Weser gebiet, wie die von Stolzenau, Kr. Nienburg/Weser (73), und Lüerte, Kr. Olden burg (75), die eine Verwandtschaft mit diesem Typ zeigen. Für das lange Zeit als siedlungsleer angesehene Gebiet Südniedersachsens konnte W. Nowothnig eine Fundgruppe aussondern, die diese Lücke füllt. Es handelt sich um Brandgräber in der Allerniederung und im Bergland. Die dort gefundene Kera mik folgt römerzeitlicher Tradition, läßt aber einen elbgermanischen Charakter des Fundgutes klar erkennen. Eine sächsische Überfremdung setzte erst später ein. Die Tonware weist also eine Beziehung zu der in den Reihengräberfriedhöfen des 5. und 6. Jh. in Mitteldeutschland beobachteten Keramik auf. Vereinzelt ist sie aber auch aus Brandgräbern im nördlichen Elbegebiet, in der Altmark, Brandenburg, Mecklenburg und Holstein bekannt. Im südlichen Niedersachsen wurde bis ins 6. Jh. überwiegend oder ausschließlich brandbestattet, während man im Saalegebiet schon im 4. Jh. von der Brand- zur Körperbestattung überging. Da die Brandgräber meist beigabenarm bzw. -los sind, ist eine genaue Datierung anhand der Keramik schwer vorzunehmen. Deshalb lehnt sich die zeitliche Einordnung an die der Nachbar gebiete, vor allem die thüringischen, aber auch die mecklenburgischen (Pritzier [51]) an. Das Formengut der Urnenfelder sieht etwas anders aus als das der elbgermani schen Gräberfelder. Die dort dominierende Schalenurne tritt zurück, und die Vor rangstellung nimmt der Kumpf ein. Eine Sonderstellung unter diesen hat der Napf von Ahlem, Kr. Hannover-Land (68). Das Gefäß ist mit Gitterstempeln verziert. Eine Besonderheit besteht in dem Dekor des Innenbodens durch je einen Gitter- und Kreuzstempel. Ähnliche Kreuzstempel verzieren das kleine Schälchen von Nien dorf, Kr. Uelzen (85). Die Datierung der Funde erfolgt ins 5. und 6. Jh. Verallgemeinernd ist für die stempelverzierte Keramik der Sachsen festzustellen, daß Schalen, Töpfe und doppelkonische Gefäße den Hauptanteil der so verzierten Keramikformen stellen. Kumpf, Napf und Becher weisen diese Ornamente nur gelegentlich auf. Besonders wichtig in bezug auf die Verzierungstechnik sind die Stempelwerk zeuge. Aus dem Arbeitsgebiet sind neun Stück bekannt. Sie zeigen Kreis-, Punkt kreis- und Kreuzornamente. Alle diese Funde sind ins 5. Jh. zu datieren. Die zeitliche Einordnung der sächsischen stempelverzierten Keramik ist breit