Abb. 1. Fundstellen mit stempelverziertet Keramik des 5.-8. Jh. zwischen Oder/Neiße und Weser sowie im Mittelrhein- und Obermaingebiet (Fundstellennummern entsprechend Katalog, S. 201 ff.). nur z. T. bearbeitet werden. Ergänzt wird dieses Material durch zeitgleiches fränki sches Fundgut (Katalog des erweiterten Arbeitsgebietes) (Abb. 1). Im Ergebnis der Untersuchung gilt es herauszufinden, ob die verschiedenen Stempelornamente es er möglichen, die Fundkomplexe im Rahmen des Gesamtfundgutes genauer zu datie ren, und inwiefern sie als Quelle historischer Beziehungen interpretiert werden kön nen. Von besonderer Bedeutung ist die chronologische Einordnung der Stempelmuster im Hinblick auf den Versuch, die Übergangsperiode von der germanischen zur sla wischen Besiedlung in diesem Raum genauer zu betrachten. Hierbei wird auf die bekannten absoluten und relativen Schemata zurückgegriffen, da es nicht möglich war, anhand der stempelverzierten Keramik chronologische Rückschlüsse für das 5.-8. Jh. zu ziehen. Für die Völkerwanderungszeit des Gebietes zwischen Oder/ Neiße und Weser können die Stufeneinteilungen von J. Werner (1935), K. Böhner (1958) und B. Schmidt (1961) als Grundlage dienen. J. Werner hat anhand münz datierter Gräber und archäologischer Leitformen eine absolute und relative Chro nologie für das südgermanische Gebiet aufgestellt. In variierter Form wurde sie von K. Böhner und B. Schmidt für die Gebiete der Franken und Thüringer übernommen