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Wahrscheinlich römische Arbeit des späten 3. Jh.63 (Henkel, Form I. 2. E.; Beckmann, Form 8 c) (Abb. 2,6). Museum für Regionalgeschichte Gotha Inv. Nr. 4587. b Feldmark am n Ortsrand, etwa 0,3 km s der Bahnlinie Erfurt - Gotha; Hanglage zur Apfelstädt. Spätkaiserzeitliches Siedlungsgelände. 63 64 Mbl. 2932/5031 Neudietendorf, S 2,6; W 5,5 cm. Oberflächenfund 1982. * Mehrschichtige dunkelbraun-weißlichgraue Achatgemme mit hohem Schrägrand. Mit rundem Räd chen ist ein nach li. stehender, rückwärts blickender Kentauer eingeschnitten. Hinter ihm sitzt ein langohriges Tier (Esel?), das nach dem Gesäß des Fabelwesens zu greifen scheint; li. davon Baum, re. Hirtenstab (?). Darunter Bodenlinie, Gebrauchsspuren. Die Unterseite ist plan, Kan ten muschelig abgesplittert. L 15,8; Br 12,2; St 6,1 mm. Technisch perfekte Arbeit; wohl 1./2. Jh. (Abb. 3,5, Taf. 8,2). Museum für Regionalgeschichte Gotha Inv. Nr. 4863. 22. Wechmar, Kr. Gotha (Bez- Erfurt) Aufgelassenes Kiesgrubengelände etwa 2 km nö von Wechmar, unmittelbar n der Straße nach Wan dersleben ; Flurstück „Altfeld". Im Bereich des großen spätkaiserzeitlichen Brandgräberfriedhofes. Mbl. 2931/5030 Gotha, O etwa 7,0; S etwa 1,5 cm. 1937 als Beigaben in vier z. T. reich ausgestatteten spätkaiserzeitlichen Brandgräbern gefunden. 65 1. (Grab 3 a) 66 * Silberfingerring. Der schmale bandförmige Reif verbreitert sich allmählich zur lang-dreieckigen Schulter, die in eine dünne ovale Platte übergeht, auf die eine bruchstückhaft erhaltene, niedrige Kastenzarge aufgelötet ist. Stark deformiert, oxidiert. Gr. Außen-Dm etwa 20,0; gr. Br 11,2; kl. Reif-St 1,0; Kasten-H 2,2 mm; Gewicht 2,7 g. Provinziale Arbeit des 3. Jh. (etwa Henkel, Form III. a.) (Abb. 1,8 a). Museum für Regionalgeschichte Gotha Inv. Nr. Wechmar-Altfeld 3 a. 2. (Grab 8 a) 67 a) * Massiver Silberfingerring. Der innen flache Reif ist gekielt und geht allmählich in die breite Schauseite über, in der sich eine flache, ovale Vertiefung (1,5 mm) zur Aufnahme des fehlenden In- taglio befindet. Glatt; keine Brandspuren, schwach oxidiert. Gr. Außen-Dm 23,3; lichte Weite 19,3 X 18,0; gr. Br 12,0; kl. Reif-Br 5,2; Reif-St 1,4 mm; Gewicht 5,6 g. Wohl provinziale Arbeit des 2./3. Jh. (Henkel, Form II. a.) (Abb. 1,8 5). b) * Zwei nicht zusammenpassende Bruchstücke (Mittelteil fehlt) eines etwas schwächeren Silber fingerringes vom gleichen Typus (wie a). Gr. Br 12,0; kl. Reif-Br 5,2; Reif-St 1,2 mm; Gewicht 4,1 g (Abb. 1,8 c). 63 Vgl. 3. Stixe, Ot. v. Kaarßen, Kr. Hagenow, S. 145, Anm. 26. 64 Neben zahlreichen germanischen Hinterlassenschaften des späten 3. Jh. barg der Finder W. Rom meis, Wandersleben, vom gleichen Platze schon früher u. a. Terra-sigillata-Scherben und zwei römische Münzen (Laser 1980, S. 268 f.). 65 Die zwischen 1937 und 1939 im Zuge des Kiesabbaues vom Museum Gotha vorgenommenen Fundbergungen ergaben annähernd 280 Urnen- und Brandgrubengräber (wohl eher Leichen brandhäufchen), von denen etwa 50 römische Importsachen der verschiedensten Art, davon etwa 30 zerschmolzene und drei unverbrannte Bronzegefäße, enthielten (Florschütz 1938; Kaufmann 1957, S. 205, 217 ff.). Der Friedhof des späten 3. und frühen 4. Jh. dürfte heute weitgehend erschöpft sein. Eine monographische Bearbeitung bereitet H. Kaufmann, Dresden, vor. 66 Außerdem enthielt die Schalenurne zwei Bronzeringe mit flachovalem Querschnitt, einen doppelt konischen Spinnwirtel und gelblichen Glasfluß. 67 Dem Schalengefäß waren noch zwei germanische Silberdrahtfingerringe mit spitz auslaufenden Enden, ein graugelber Glasfluß und ein Stück Urnenharz beigegeben.