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„Ein römischer Siegelring“. 46 Verbleib unbekannt, keine weiteren Aufschlüsse. Lit.: Wiberg 1867, S. 105; Beckmann 1969, S. 40, Nr. 658, S. 89. 14. Crüchern, Ot. v. Wohlsdorf, Kr. ßernburg (Bez- Halle) Gelände der ehemaligen Domänenkiesgrube, n vom Ort, zwischen der Straßengabel Kleinpasch- leben-Crüchern-Poley, s der Höhe 81,4. Mbl. 2386/4237 Köthen, N 7,5; W 9,5 cm. 1948 als Beigabe in spätkaiserzeitlichem Urnengrab 47 gefunden. „mit Porträtrelief verzierter, oben glatter, unten gerauhter Stein oder Perlmutter“. Museum Köthen EK: 48/29 (verschollen). Lit.: Laser 1965, S. 23. 15. Großörner, Kr. Hettstedt (Bez. Halle) Gelände der ehemaligen „Gottesbelohnungs-Entsilberungs-Anstalt“ (jetzt Kupfer-Silber-Bleihütte des Mansfeld-Kombinates Eisleben), s der Mündung des Stockbaches in die Wipper; nahe der F 86 (Hettstedt-Mansfeld). Mbl. 2457/4335 Hettstedt, S etwa 10,5; W etwa 1,0 cm. 1844 beim Chausseebau als Beigabe eines spätkaiserzeitlichen Körpergrabes 48 gefunden. Germanischer Goldfingerring mit Omphale-Gemme. Die auffallend große Schaufläche (etwa 30 X 23 mm) ist mit einem ovalen, im Zentrum schwach gedellten Onyx belegt. Ihn umfaßt ein dünner Perldraht, gefolgt von einer leicht gewölbten, mit radialem Strichmuster und aufge setzten kleinen Kügelchen verzierter Zone, die ein dünner Perldraht säumt. Die schmale Ring schiene erweitert sich zu einer breit-dreieckigen, mit konzentrischen Filigranmustern, Perldraht und reihig auf gelöteten Goldkörnchen geschmückten Schulter. - In den etwa 23 X 16 mm großen In- taglio ist eine nach rechts schreitende Omphale mit über den Körper herabhängendem Löwenfell und geschulterter, stockartig-schlanker Keule eingeschnitten. Unter der Figur ist eine Bodenlinie sichtbar. Wohl im 2. Jh. geschnittener Stein. Der Ring hingegen ist eine germanische Arbeit des späten 3. Jh. (Beckmann, Form 17 a) (Taf. 7,5). Ehedem Privatsammlung von Bergrat Plümicke, dann Museum Eisleben (Nachkriegsverlust). Lit.: Grössler 1902, S. 182 ff., Taf. 21, PI. 1; Götze/Höfer/Zschiesche 1909, S. 46; Schulz 1933, S. 35, 49, Taf. 22,1; Eggers 1951, S. 133, Nr. 1509; Beckmann 1969, S. 35, Nr. 664, S. 89. Nachw.: „Die in den Onyx eingeschnittene Figur (Intaglio) scheint Heracles darzustellen; wenigstens deutet auf diesen die von dem Körper der Figur herabhängende Löwenhaut mit den deutlich erkenn baren Pranken und die - freilich fast stockartig - dünne Keule, welche die Figur auf der einen Schul ter trägt. Da jedoch der Körper des Keulenträgers als überaus schmächtig und die Figur überhaupt mehr als weiblich, denn als männlich dargestellt ist, so ist keineswegs ausgeschlossen, ja sogar das Wahr scheinlichere, daß die Figur die Omphale darstellt, die sich mit der Ausrüstung des Helden schmückte, während dieser von ihr mit Spinnen beschäftigt wurde.“ (Grössler 1902, S. 182 ff., Taf. 21, PI. 1). 16. Leuna, Kr. Merseburg (Bez. Halle) Ortslage, unmittelbar östlich des alten Dorfes Leuna, im Bereich der Straßengabel Kötzschener-Fried- rich-Ebert-Str. Bestattungsplatz des späten 3./frühen 4. Jh. Mbl. 2680/4638 Merseburg-Ost, S 14,8; W 2,5 cm. 46 Der undokumentiert gebliebene „Fund“ ist in der Ortsakte des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle nicht verzeichnet und muß daher als fraglich gelten. 47 Vorhanden ist lediglich die mit drei breiten Horizontalriefen verzierte Schalenurne E 378, wäh rend Leichenbrand und der ohne Abbildung erwähnte Intaglio bereits 1956 nicht mehr vorhanden waren. 48 Das Frauengrab enthielt außerdem eine Silberfibel mit dreieckig-breitem Fuß, eine Knochennadel mit profiliertem Kopfteil, zwei Dreilagenkämme mit Kreisaugenverzierung, je sieben Achter perlen aus Bernstein und hellblauem Glase (Grössler, s. Lit.).