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Ehedem Staatliches Museum für Vorgeschichte Berlin I g. 3270 b (jetzt Museum für Vor- und Frühgeschichte Berlin(-West), Schloß Charlottenburg) 41 . Lit.: Kuchenbuch 1938, S. 42, 107, Taf. 4,77; Worbs 1979, S. 42, 97, Taf. 2,189 a. 12. Borstel, Ot. v. Stendal (Bez- Magdeburg) Bereich des spätkaiserzeitlichen Brandgräberfeldes, bewaldetes Dünengelände etwa 1,5 km n vom Ort, dicht ö der F 189 (Stendal-Osterburg). Mbl. 1755/3336 Schinne, N 19,0-19,5; O 1,5-2,0 cm (Fpl. 2/3). 1947 als Beigaben in spätkaiserzeitlichen Urnengräbern gefunden. 42 43 1. (Grab 3/10)43 * Silberfingerring mit rechteckiger Platte, deren gekerbte Schmalseitenkante zur bandförmig ver breiterten Schulter zwei dünne Linien säumen. Aufgelötet ist ein annähernd kreisförmiger, etwas über die Platte hinausragender, schrägwandiger Kasten, der ehedem einen Stein oder eine Glas paste enthielt und Brandspuren aufweist. Der bikonvexe Reif verbreitert sich zur bandförmigen Schulter hin, deren Ansatz beiderseits zwei seicht eingetiefte Schrägstriche betonen. Gr. Außen- Dm 21,0; lichte Weite 16,5X16,3; gr. Br. 10,5; Kasten 11,8X11,5X3,9 mm; Gewicht 4,9 g. Provinziale Arbeit des 3. Jh. (Henkel, Form III. b. 4) (Abb. 1,7). Ehedem Landesmuseum für Vorgeschichte Halle HK 48:122 g; jetzt Museum Stendal. Lit.: Mildenberger 1950, S. 108, Taf. 22, Abb. 4 c. 2. (Grab 3/12) 44 * Silberner Schlüsselring mit annähernd rechteckiger Platte. Schmalseite abgerundet, Längsseiten durch dünne, von Schrägkerben randwärts begleiteter Horizontallinie gesäumt. Eine ähnliche, teil weise mit geschmolzenem Silber ausgefüllte Linie teilt die Platte horizontal in zwei gleich große Flächen. In der oberen sind die Buchstaben D R. in der unteren V S I (DRVSI) rechtsläufig eingraviert. An der rechten Seite befindet sich das untere Ende des aufgelöteten Schlüsselrohres, dessen Oberseite angeschmolzen ist und so plan erscheint. Der Reif, dessen Querschnitt schulter- wärts hochgewölbt ist und sich nach unten verringert, ist von der relativ dünnwandigen Platte abgesetzt; die Schulter ist herzförmig-plastisch gestaltet. Gr. Außen-Dm 27,5; lichte Weite 18,8 X 16,2; gr. Br 8,8; Schlüsselrohr-Dm 3,2 mm; Gewicht 10,2 g. Provinziale Arbeit des 3. Jh. 45 (Abb. 2,2; Taf. 7,2). Landesmuseum für Vorgeschichte Halle HK 48:125 d. Lit.: Mildenberger 1950, S. 108 u. Taf. 22, Abb. 5 b. 73. Alsleben, Kr. Bernburg (Bez. Halle) Mbl. 2384/4235 Güsten, 2385/4236 Bernburg, 2457/4335 Hettstedt, 2458/4336 Könnern. Vor 1865 gefunden (?). 41 Für spezielle Auskünfte habe ich Dr. K. Goldmann, Berlin (-West), zu danken. 42 Die vom Landesmuseum für Vorgeschichte Halle durchgeführte Untersuchung, bei der 51 Urnen gräber geborgen wurden, fand im Oktober 1947 statt. Borstel ist einer der umfangreichsten spät kaiserzeitlichen Bestattungsplätze der Altmark. 43 Der mit vier Gruppen zu je vier senkrechten Rillen verzierten Schalenurne waren außerdem eine zerschmolzene Silberfibel mit langer Spirale, die Bruchstücke eines Silberarmringes mit um einandergeschlungenen Enden, ein halbmondförmiger Silberblechrest mit Öse und eine Knochen nadel mit profiliertem Kopfteil beigegeben (s. Lit. S. 108, Taf. 22, Abb. 4). 44 Der mit zwei horizontalen, dellengefüllten Bändern verzierte spätrömische Topf enthielt noch zerschmolzene Silberreste (Fibel oder Ring?), zwei Bronzedrahtstücke, mehrere zerschmolzene hellgrüne Glasperlen und als Unikat einen aus dünnem Goldblech zusammengebogenen Finger ring. Die breitere Schauseite des Ringes besitzt eine spitzovale Öffnung, die wohl ursprünglich mit einem Schmuckstein oder Glasfluß hinterlegt war. Gr. Außen-Dm 20,0; gr. Br 13,2; kl. Br 6,0; lichte Weite 16,2 X 15,2; St 0,08 mm; Gewicht 2,5 g (s. Lit. S. 108, Taf. 22, Abb. 5). 45 Vgl. Henkel 1913, S. 183 - ähnlich S. 188, Nr. 1964, Taf. 72,7964.