unter der Pflugschicht läßt darauf schließen, daß ursprünglich ein Grabhügel vor handen war. Schnurkeramische Hügelgräber sind heute noch 4 km westlich, im Süd ostteil des Wermsdorfer Forstes, erhalten geblieben. Auch hier konnte bei der Untersuchung eines Grabes eine ähnliche Fundsituation wie in Leuben beobachtet werden (Weber 1970, S. 57-60). Die Vielzahl der Beigaben deutet auf eine jüngere Phase der Schnurkeramik hin. Die Tonware läßt sich zwanglos in den Formenbestand der Schnurkeramik in Mit telsachsen einordnen (Weber 1969, S. 29-37). Grab der Aunjetitzer Kultur An die endneolithischen Gruppen schließt sich die Aunjetitzer Kultur mit einem Grab an (Stelle 49; Abb. 9-10). Es lag etwa 100 m nordwestlich von der schnur keramischen Bestattung entfernt und war in der üblichen Weise streng Süd - Nord orientiert. In der Aunjetitzer Kultur wird die rechte Hocklage mit Blick nach Osten bevorzugt (Fischer 1956, S. 174-176). Da das Skelett infolge ungünstiger Erhal tungsbedingungen vollständig vergangen war, müssen bei angenommener rechter Totenlage die Gefäße im südlichen Teil der Grabgrube am Kopf niedergelegt wor den sein (Abb. 9). Die beiden Becher mit S-förmiger Profilierung (Abb. 10,2-3) erinnern noch stark an endneolithische Becherformen und dürften der Frühphase der Aunjetitzer Kultur angehören (Billig 1956, S. 15). Während schwalbenschwanzförmige Griffzapfen öfters an Aunjetitzer Gefäßen auftreten, sind senkrecht durchbohrte gegenständige Henkelösen in Sachsen nur einmal an einem Becher von Hahnefeld, Kr. Riesa, belegt (Billig 1958, Abb. 15). Der Krug (Abb. 10,7) mit tiefliegendem Bauchknick und eingesatteltem Henkel unterhalb des Halsansatzes ist analog dem Entwicklungsschema der Tassen eben falls noch zur Frühphase der Aunjetitzer Kultur zu stellen (Billig 1956, S. 172). Die horizontal verlaufenden Riefen bilden ein sehr häufig wiederkehrendes Verzierungs element an Aunjetitzer Keramik (Neumann 1929, S. 104-112). Plastische Verzie rungen an den unteren Henkelpartien, die sog. „Krähenfüße“, sind relativ selten anzutreffen (Ebenda, Taf. 10,15; Billig 1958, Abb. 25,7). Brandgräber der Lausitzer Kultur Bei den Planierungs- und Schachtarbeiten für die Einrichtungen des Rinderstalles kamen auch zahlreiche Flachgräber der Lausitzer Kultur zutage. Eine systematische Untersuchung in dem betreffenden Bereich war nicht möglich; die Bergungen mußten sich auf angeschnittene oder unmittelbar gefährdete Bestattungen beschränken. Ins gesamt wurden 19 Brandgräber festgestellt, die östlich des Siedlungsgeländes, etwa 200 m vom Auenrand der Döllnitz entfernt, in etwas höherem Terrain, aber keines falls auf einem exponierten Punkt, lagen.