Volltext Seite (XML)
liegenden Landschaft 100-200 m beträgt“. Wiederholt handelt es sich um einen markanten Bergkegel, „dessen kleiner Scheitel (etwa 1 ha) von einem mächtigen, an die natürlichen Felsbastionen angeschlossenen Ringwall umgeben ist..am Ab hang des Berges verläuft der Außenwall", der im Falle des r bei Pavlovsko 24 ha umschließt. Obwohl als Tafelberg nur von einem einfachen Wall umgeben, gehört nach allen übrigen Merkmalen in diese Gruppe auch der Hradisfsky vrch. Wegen seiner Lage und Gliederung (,Akropolis' und ,Vorburg', die Hangbereiche einschließt) möchten wir schließlich auch den Burgwall von Zinkovy eher hierher stellen - trotz seiner Anlage auf einem deutlich kleineren, wiewohl kuppenartig vorspringenden Bergsporn (PI. 3 d), die ihn mit der zweiten Gruppe verbindet (S. 91; Saldovä 1977, S. 149 f„ 160). 34 Für die anderen Höhensiedlungen, die in der Mehrzahl „in einer dicht besiedelten Gegend“ gelegen haben, „ist die insgesamt kleinere Ausdehnung (1-4 ha, Luhov über 9 ha) und ihre Errichtung auf von drei Seiten durch Steilhänge geschützten Landzungen hoch über dem Fluß charakteristisch“. Während von den meisten Fund stellen der ersten Gruppe nur die Spätbronzezeit bezeugt ist, liegen von letzteren (einschließlich Zinkovy) so viele andersaltrige Siedlungsreste vor (besonders Spät- hallstatt-/Frühlatnezeit und frühes Mittelalter), daß ohne Grabungen schwer aus zumachen ist, welcher Periode welche Teile der z. T. mehrgliedrigen und gedoppelten Wall- bzw. Wall-Graben-Systeme zugehören (bes. Lipno, Plana). Daher ist auch ihre Größe nicht sicher bestimmbar. Vorausgesetzt werden können einfache Beringe, vielleicht mit einem zusätzlichen Abschnittswall an der gefährdeten Seite (Hradiste, Luhov, Podraznice). Abgesonderte und herausgehobene Siedlungsteile in Art der genannten .Akropolen' fehlen in diesen kleinen Burgen. 35 Die typische Gelände situation erlaubt, auch solche Siedlungen zu berücksichtigen, von denen keinerlei Befestigungsspuren mehr erkennbar sind (Druztovä). 36 Daß wir als wehrhafte An lage aus eben diesem Grunde Radobycice ausscheiden, ist schon erwähnt. 37 Die abseitige Lage des kleinen Ringwalls von Podraznice, die besser in die erstgenannten Verhältnisse paßt, warnt vor allzu vereinfachten Generalisierungen. Die eingangs präzisierte Altersbestimmung der Höhensiedlungen erschließt der geschilderten Gruppierung eine historische Dimension (vgl. unsere Abb. 7). Die großen Burgen der ersten Art, die wie ein Kranz das geschlossene Siedlungsgebiet 34 Höhe über NN/über der Umgebung sowie Flächengröße des inneren/äußeren Berings: Kout na Sumave 680 m/120 m, ?; Lhovice 600 m/150 m, 1 ha/?; Okrouhle Hradiste 631 m/100 m, -/> 50 ha; Pavlovsko 629 m/190 m, 1 ha/24 ha; Zinkovy 549 m/90 m, 0,75 ha/2,8 ha. 35 Der von V. Saldovä (S. 92; 1977, S. 149 f., 160) als „Kopfburg“ aufgefaßte Ringwall am Ende der Radnä bei Plana liegt bis 45 m tiefer (!) als die durch zwei Wälle gesicherte „Vorburg“ (PI. 2 a). 36 Entsprechend Anm. 34: Druztovä 320 m/30 m, < 0,5 ha; Hradiste 335 m/37 m, 1,55 ha; Lipno 400 m/70 m, 4,2 ha; Luhov 400 m/65 m, 9,2 ha; Planä 330 m/50 m, 4,5 ha; Podraznice 452 m/?, 1 ha. 37 Wenn sich die Höhensiedlungen ansonsten auch mühelos von den offenen Siedlungen absetzen lassen, muß realiter doch mit einem breiteren Feld von Abstufungen und Übergängen, als die archäologische Systematik ausweist, gerechnet werden (vgl. zuletzt Härke 1983, S. 464 f.; Simon 1984, S. 28 f.).