die Ebenheiten nicht bestehenden Wassergefahr fehlen auch hier bisher noch Sied lungsspuren aus dem Neolithikum, darunter vor allem auch Keramik. Inwieweit man bei der weniger hart gebrannten Tonware mit einer Auflösung des Materials rech nen kann oder muß, entzieht sich unserer Kenntnis. Die zwar etwas schärfer ge brannte frühbronzezeitliche Ware hat jedenfalls die Jahrtausende überstanden. Frei lich darf man auch hier die Substanzverluste und Schädigungen z. B. der Aunjetitzer Gefäße nicht ganz übersehen (Coblenz 1985). Beim Betrachten der Fundverbreitungskarte (Beilage 1) fällt auf, daß vom Eib eintritt in das sächsische Gebiet bei Schmilka - Schöna an bis zur Gottleuba, also westlich nach der Sächsischen Schweiz, keine ausgesprochen jungsteinzeitlichen Beil oder Axtfunde auf den Hochflächen beiderseits der Elbe angetroffen worden sind, daß dagegen in großer Zahl aus dem Elbbett bzw. an deren Ufern solche Artefakte auftreten. Über die vermeintlich neolithischen Steingeräte vom Pfaffenstein wird noch zu sprechen sein. In den hochgelegenen elbabseitigen Bereichen finden wir dagegen Steinwerkzeuge eindeutig junglausitzischer Provenienz (Karte - Beilage 1, Nr. 29, 31, 32, 33, 34). Auch im Elbbett und -tal sind aus dem Gebiet der Sächsischen Schweiz Steingeräte aus der jüngeren Lausitzer Kultur gefunden worden (Karte - Beilage 1, Nr. 30, 39). Durch die abschleifende Wirkung des Wassers ist nicht in allen Fällen zu entscheiden, ob bei den vermeintlich jungsteinzeitlichen Geräten nicht vielleicht doch ursprünglich eine jungbronzezeitliche Form vorlag. Bei der Fundverteilung im Flußtal fällt eine gewisse Massierung dort auf, wo offenbar Flußübergänge bestan den haben, d. h. an natürlichen Furten und auch ober- und unterhalb der Einmündung von Nebenbächen (an oder in deren Anschwemmungskegeln). An eine wesentliche Verlagerung über viele Kilometer von der Niederlegungsstelle flußabwärts durch die Strömung glauben wir in der Regel zumindest in alter Zeit, als noch keine Fahrt rinnen ständig ausgebaggert wurden und damit in deren Bereich eine kräftigere Strö mung erzeugten, nicht. Auf jeden Fall sind die Steingeräte des Neolithikums und der folgenden Epochen - zumindest zu einem großen Teil - Zeugnisse für das Begehen des erweiterten Elbtales einschließlich seiner Uferzonen als Verbindung zwischen den Kulturen Nordböhmens und den Niederlassungen im Pirna-Dresden-Meißner Elbkessel. Auf den Hochebenen zu beiden Seiten über dem tief eingeschnittenen Flußbett scheint ein solcher Verkehr zunächst nicht so intensiv vorhanden gewesen zu sein. Dieser setzt erst mit einer sporadischen Besiedlung der großen hochwasser freien Flächen zu Beginn der Bronzezeit, verstärkt nochmals seit dem Mittelalter, ein. Die Beobachtungen an der Elbe gelten in gleichem Maße am westlichen Abschluß der Sächsischen Schweiz bei Pirna, der Gottleuba und deren Nebenflüssen folgend bis zum dort noch relativ niedrigen Gebirgskamm. Es ist übrigens nicht weiter über raschend, daß die von alters her bekannten Verkehrswege noch bis in die heutige Zeit von den Haupttransitstraßen genutzt werden, ebenso seit nunmehr über hundert Jahren von Eisenbahnverbindungen, ohne daß diese in jedem Falle - wie im Osterz gebirge - den die Grenze bildenden Kamm des Berglandes erreichen oder über schreiten. Der Vergleich etwa mit der Mährischen Pforte am Oderdurchbruch, mit dem Zittauer Weg südwärts sowie der Verbindung Vogtland - Gebiet um Cheb bie-