ZU BRONZEZEITLICHER NUTZUNG UND BESIEDLUNG DER SÄCHSISCHEN SCHWEIZ UND DES ÖSTLICHEN ERZGEBIRGSRANDES* Von Werner Coblenz Da Sachsen gegenüber dem Süden und dem Südosten von seinen Nachbargebieten durch Mittelgebirge getrennt ist, entwickelte es sich schon in urgeschichtlicher Zeit zu einem ausgesprochenen Paßland, und ein großer Teil der kulturellen Neuerungen drang auf wenigen vorgezeichneten Wegen in die Bereiche nördlich der Gebirgskette zwischen Neiße und oberem Vogtland, wie auch die Expansionen aus den nördlichen Gefilden ins Böhmische oft die gleichen Routen nutzten (Coblenz 1950; 1961; 1964 a; 1964 b; 1972; 1984). Dabei sind einmal der Zittauer Weg in der Gegend des Lük- kendorfer Passes (Plesl 1967) von großer Bedeutung, zum anderen der Elbdurch- bruch in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz, die alten Verkehrszüge am Ostrand des Erzgebirges (Torke 1983) und die Verbindung zwischen dem Vogtland und As. Uns soll hier das obere Elbgebiet für die beginnende Metallzeit besonders be schäftigen, da es sich um die kürzeste Verbindung zwischen Nordböhmen und dem klimatisch begünstigten Elbtalkessel von Pirna über Dresden bis Meißen und dann weiter vermittelnd in das nordsächsische Flachland handelt. Dabei ist auf jeden Fall auch der Ostrand des Erzgebirges mit einzubeziehen. Hier ist die zu überwin dende Gebirgsstrecke am schmälsten und scheinen auch die Höhenunterschiede recht minimal. Inwieweit die für das Mittelalter überlieferten sog. böhmischen Steige in urgeschichtlicher Zeit schon genutzt wurden und in welchem Maße, entzieht sich mangels größerer Fundmengen noch unserer Kenntnis. Durchstreift wurde die Ge birgszone des mittleren und des westlichen Erzgebirges sicherlich auch schon wie später in frühgeschichtlicher Zeit, und die Erwähnungen vom 9. und 10. Jh. an sind zweifellos keine Zeugnisse für Erstbegehungen. Offenbar ist sowohl der Oberlauf des Elbtales zwischen Üsti und Pirna einschließ lich der beide Ufer begleitenden Ebenheiten schon im Neolithikum oft durchstreift worden. Hinweise auf Dauersiedlungen fehlen aber bisher noch gänzlich. So ver missen wir auf den Hochflächen zu beiden Seiten der Elbe jegliche jungsteinzeitlichen keramischen Reste, die wir im engen Taldurchbruch ohnehin nicht erwarten können. Hier ist - zumal bei unreguliertem Elblauf - eine dauernde Hochwassergefährdung gegeben, die längerfristig genutzte Siedlungen von selbst ausschloß. Trotz der für * Herrn Prof. em. Dr. rer. nat. Dr. sc. med. Hans Grimm in dankbarer Verbundenheit zum 7. Fe bruar 1985 gewidmet.