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als die Scheiben selbst - finden sich in Troubsko (Abb. 7) und bei einem der Exem plare von Kosov (Abb. 8,2 b). Das andere Stück vom gleichen Fundort (Abb. 8,2 a) zeigt wie auch bei allen anderen Scheiben unserer Form eine ausgesprochen dünne Ausführung. Die Form der Buckel selbst ist besonders spitz in Chlumec (Abb. 8,1) und Kosov (Abb. 8,2) sowie Lustenice (Abb. 11,2). In Ostro (Abb. 13,7,2) wirkt der kegelförmige Buckel sehr breitgedrückt. Steilgewölbte Formen finden sich in Straubing, Ortler (Abb. 13,4,5), flachgedrücktere im Lechgebiet (Abb. 13,6,7, 14,3,4). Als einziges Exemplar mit eingedellter Buckelspitze erweist sich Stary Bydzov (Abb. 11,7). Wenn auch für die Typen 1 bis 4 keine chronologische Abfolge ähnlich einer Stu fengliederung zu erschließen sein dürfte, so ist in der Ornamentik von Typ 2 bis 4 doch eine klare Entwicklung erkennbar. Typ 1 als Ausprägung lediglich in der Zone nordwärts des Gebirges ist hier kaum mit einzureihen oder gar als Vorstufe zu be trachten. Wieweit bei den einzelnen Varianten örtliche Moderichtungen vorliegen, wird sich bei einer vergrößerten Fundbasis besser zeigen lassen. Keinesfalls kann aber schon jetzt übersehen werden, daß die „einfacheren“ Muster - besonders des Typs 2 (Troubsko, Neudorf, Chlumec, eine Scheibe von Kosov) und einige von Typ 3 (Jizern Vtelno, Lustenice) - im Durchschnitt zu den schwereren Exemplaren, meist auch den größeren gehören und sich sämtlich im südöstlichen Verbreitungs gebiet unserer Schmuckscheiben finden. Dabei sind auch die Stücke mit ebener Unter seite und massivem Buckel. Insgesamt ist Typ 2 aus Niederösterreich, Mähren und Böhmen bekannt, Typ 3 wiederum aus Niederösterreich und Böhmen, dazu kommt nördlich noch Berlin-Lichtenrade. Scheiben vom entwickelten Typ 3 mit gegenein anderstehenden gefüllten Dreieckszonen finden sich dagegen nur zweimal in Böh men (Stary Bydzov und das große Stück aus Lustenice), in der Lausitz (Ostro) und an der Oder (Kunowice), beherrschen Straubing und das Lechgebiet, in dem dazu auch noch Ausprägungen des Typs 4 auftreten, zu denen sich die Kyhnaer Variante im Halleschen Raum gesellt, und zwar als bisher einziger Vertreter. Die meist zarteren und verzierungsmäßig entwickelteren Schmuckscheiben (mit Ausnahme von Kosov: Durchmesser 12,4 cm; Typ 2!) sind in der Regel kleiner und stammen unter Ausschluß von Stary Bydzov (Durchmesser 11 cm) aus den nördlich und westlich von Böhmen gelegenen Ländern (Scheibendurchmesser Typ 3 a: Berlin-Lichtenrade 13 cm; Typ 3: Ostro 10,5 cm, Kunowice 13 cm, Strau bing, Alburger Hochweg 12,1 cm, Straubing, Ortler Grab 1 ca. 9 cm, Göggingen 12,7 und 10,6 cm, Honsolgen 11,3 cm; Typ 4: Lager Lechfeld 12,6 cm, Honsolgen 10.3 cm und schließlich Variante Kyhna 11,2 cm). Lustenice aus Typ 3 gehört zu den großen schweren Scheiben (Dm 15,1 cm) wie Jizernf Vtelno (Dm 15,5 cm) von Typ 3 a, Neudorf (Dm 14,4 und 13,6 cm), Chlu mec (Dm 15 cm) und Troubsko (Dm 13,4 cm) von der Serie 2. Die zarten Zierscheiben aus dem Nordwesten mit unterschiedlicher Verzierungs technik (Typ 1) sind ebenfalls kleiner (Kiebitz Dm ca. 12 cm, Tarthun wahrschein lich ähnlich). Sie liegen damit im Maßbereich der Exemplare der Typen 3 und 4, insbesondere im nördlichen Verbreitungsgebiet unserer Schmuckscheiben, und sind