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zunächst einen flach umlaufenden Ring, dem nach einer schmalen freien Zone noch je zweimal ein schrägstrichgefülltes Band nach außen folgt. Dieses wird nach dem Rand zu durch relativ kleine gefüllte Wolfszahnverzierung abgeschlossen. Dem ver zierungsfreien Zickzackband folgt dann wiederum ein schmales unverziertes Band mit nach innen gerichteten gefüllten Wolfszähnen. Den äußeren Abschluß bildet eine ehemals durchgehende Schrägschraffur. Im Gegensatz zu den bisher behandel ten Scheiben liegen die beiden Durchbohrungen zur Befestigung der Scheibe nicht auf beiden Seiten des Buckels gegenüber, sondern sind dicht nebeneinander in der ersten verzierungsfreien Zone eingebracht, woraus sich eine andere Anheftungsweise auf der Unterlage ergibt (Abb. 13,7,2). Von Straubing, Fundstelle Order, Grab 1 (Hundt 1958, Taf. 11,7; Moucha 1974, S. 270, Abb. 11,6) liegt ebenso nur ein Bruchstück vor, das konzentrische Kreise und gefüllte Wolfszahnmuster erkennen läßt, eine völlige Rekonstruktion aber nicht erlaubt (Abb. 13,4), wie von Grab 12 (Hundt 1958, Taf. 13,4,5; Moucha 1974, S. 270, Abb. 11,7) der gleichen Fundstelle, bei dem noch schmale zickzackgefüllte Bänder zusätzlich erkennbar sind (Abb. 13,5). Beide Scheiben sind durchgehend und relativ gleichmäßig dünn, soweit aus den Relikten erkennbar ist. Des weiteren ist zumindest damit zu rechnen, daß zu Grab 12 eine zweite Scheibe gehörte (Hundt a. a. O.), was bei Grab 1 im Höchstfälle vermutet werden könnte, wofür allerdings sichere Hinweise in dem stark angegriffenen Material fehlen. Ein weiteres Paar liegt aus einem Skelettgrab von Straubing, Alburger Hochweg, vor (Hundt 1958, S. 28 f., Taf. 15,7,2), nach dem auch die Trachtrekonstruktion im Römisch-Germanischen Zentralmuseum Mainz gestaltet worden ist (Taf. 8). Die Musteranordnung beider genannter Scheiben stimmt überein. Um den Mittelbuckel verlaufen in enger Folge fünf konzentrische Kreise, nach innen stehen enge gefüllte Wolfszahnmuster, einer freien Zickzackzone folgen vier engstehende konzentrische Ringe, die sowohl nach innen als auch nach außen vom Wolfszahnmuster eingesäumt werden. Darauf umzieht ein freies Zickzackband das gesamte Feld. Den Rand säu men drei engstehende Umläufe, wiederum mit nach innen gerichteten gefüllten Zickzackband (Abb. 13,3). Auf der Mitte des Scheibenrandes sitzt in einem vor gearbeiteten Nietloch noch ein Flachniet. Die Gegenseite ist an der entsprechenden Stelle beschädigt, so daß nicht entschieden werden kann, ob sich dort ebenfalls ein Niet befunden hat. Das ungleiche Scheibenpaar im Gögginger Grabfund (Hübener 1957, S. 341 bis 343, Abb. 5, 6; Moucha 1974, S. 268, Abb. 11,7,2) bringt bei einem Exemplar eine neue Verzierungsvariante, indem zwischen den beiden inneren Systemen von vier und fünf umlaufenden Ringen enggestellte Querstrichgruppen mit jeweils vier ein zelnen Strichen stehen. Das äußere Ringsystem begrenzen nach außen stehende Abb. 13 (nebenstehend). Schmuckscheibenpaar aus einem Hortfund von Ostro, Kr. Kamenz (1,2), Scheiben aus Straubing, Alburger Hochweg, Grab (3 paarig; nach Hundt 1958), Straubing, Fund stelle Ortler, Grab 1 (4 nach Moucha 1974) und Grab 12 (5 paarig?; nach Moucha 1974), und aus einem Grab von Göggingen, Ldkr. Augsburg (6,7 nach Hübener 1957 und Moucha 1974). Ca. 1:2. 59