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dann zuerst eine schrägstrichgefüllte Kreiszone, in etwa gleichen Abständen glie dern zwei tannenzweiggefüllte Ringzonen den äußeren Scheibenbereich weiter auf. Ebenfalls paarig fanden sich Schmuckscheiben ähnlicher Ausführung im Hortfund von Berlin-Lichtenrade (Gandert 1957, S. 24 f., Abb. 1,1-2). Beide Exemplare (Abb. 10,7) zeigen umlaufende kleine gefüllte Wolfszahnmuster jeweils am inneren und äußeren Doppelring, zwischen denen zunächst eine schrägstrichgefüllte schmale Ringzone folgt, dann nach außen noch ein doppelliniger Kreis. Die Scheiben sind einschließlich der großen, aber relativ flachen Mittelbuckel gleichmäßig dünn. Die Nietlöcher mit erhaltenen Nieten sitzen auf dem inneren Verzierungsring. Schließ lich gehört in diese Gruppe noch eine Scheibe von Jizerni Vtelno (Smolik 1884, Taf. 19) aus einem Depotfund, der u. a. sechs offene massive Ringe enthielt, rund- stabige und bandförmige Spiralen sowie Scheibenanhänger, und zu dem u. U. auch noch eine zweite Scheibe gehört haben könnte. Das durchgehend sehr dünn gearbei tete Stück mit ebensolchem und leicht gerundetem Mittelbuckel in vier etwa gleich abständigen Zonen zeichnet sich durch schmale querstrichgefüllte Bänder mit relativ kleinem und nach innen gerichtetem Wolfszahnbesatz aus. Die gegenüberstehenden Nietlöcher mit erhaltenen Nieten sitzen auf dem inneren Verzierungsring (Abb. 10,2). Eine weiterentwickelte Form, die auch die allseitigste Verbreitung aufweist und alle Gebiete mit Schmuckscheiben unserer frühbronzezeitlichen Form umfaßt, stellen die in den meisten Exemplaren vorhandenen Stücke mit Ringzonenverzierung dar, bei denen der Wolfszahnbesatz benachbarter Kreissysteme gegeneinander gerichtet ist, so daß in der Zwischenzone ein schlichtes Zickzackornament entsteht. In diese Gruppe gehört die Scheibe von Stary Bydzov (Moucha 1974, S. 272, Abb. 1,4) mit vier dreifachen Kreiszonen, wobei die gegeneinanderstehenden Wolfszahnmuster zwischen dem ersten und dem zweiten Ringsystem sowie zwischen dem dritten und dem vierten angebracht sind, so daß zwischen dem zweiten und dem dritten System ein relativ breites unverziertes Band bleibt. Nietlöcher mit Nieten befinden sich etwa am Innenrand der Gesamtverzierung; die Spitze des ausgetriebenen Mittel buckels ist leicht eingedellt (Abb. 11,1). In Kunowice (Lienau 1936, S. 167 f., Abb. 7; Gandert 1957, S. 28, Abb. 3) sollen zwei gleiche Scheiben, die leider Kriegs zerstörungen zum Opfer fielen, aus einem Grab mit vergangenem Skelett stammen. Den Rand begleitet ein breiter Streifen mit gegeneinandergerichtetem Wolfszahn ornament, dem innen nach einer Freizone ein schrägstrichgefülltes schmales Kreis band folgt, nach einer breiteren Leerzone ein ebensolches, dann eine sehr schmale leere Kreiszone mit kleinem nach innen gerichtetem Wolfszahnornament. Die Niet löcher befinden sich gegenüberliegend im Bereiche der inneren Verzierungszone (Abb. 12). Einen Sonderfall innerhalb der Gruppe 3 stellt die verzierte Scheibe von Lustenice (Turek 1955, S. 192 f., Abb. 1; Moucha 1974, S. 272, Abb. 9) dar. Wie schon bei Neudorf, ist auch hier unter dem Buckel der die Höhlung überbrückende Steg noch erhalten und eingefaßt (Abb. 11,2; Querschnitt), Nietlöcher sind nicht erkennbar. Die Scheibe selbst macht einen relativ massiven Eindruck. Ihre Verzierung ist in 55