gung. Das untersuchte Muster kann demnach als ausreichend repräsentativ angese hen werden. Die Ausgrabungen trugen merklich zur Erkenntnis der ältesten Ent wicklungsetappen unserer Gründungsstädte bei, die bislang vorwiegend auf Stadt wüstungen untersucht worden waren und hinsichtlich derer Zweifel dahingehend ge äußert wurden, ob sie tatsächlich einen vollwertigen städtischen Organismus darge stellt haben. Das Studium der äußerst wichtigen Entwicklungsphase vor der Gründung - der Marktsiedlung aus dem Beginn des 13. Jh. - war schon nicht so erfolgreich. Obgleich auf diesen Teil der Untersuchung besonderer Wert gelegt wurde (am linken Ufer der Bilina wurden Flächen von insgesamt 1 850 m 2 ausgegraben und die Grubenprofile gründlich verfolgt, von denen 1 200 m dokumentiert und zumindest noch einmal soviel untersucht sind), erlaubte der fragmentarische Charakter der Quellenbasis zwar, merkliche Siedlungsspuren dieser Zeit festzustellen, nicht jedoch, eine komple xere Vorstellung darüber zu gewinnen. Die Ausgrabungen im Gebiet um Most gehen definitiv ihrem Ende zu. Unter Berücksichtigung aller Umstände sowie der Möglichkeiten der Außenstelle in bezug auf Kapazitäten und technische Belange können sie als erfolgreich betrachtet wer den. Vom Standpunkt der potentiellen Möglichkeiten der tschechoslowakischen Ar chäologie und der hier gebotenen Gelegenheiten hätte jedoch offenbar mehr erreicht werden können. Für eine endgültige Einschätzung der Feldforschungen ist erst ihre völlige wissenschaftliche Bearbeitung und eine rechtzeitige Publikation der Ergeb nisse abzuwarten. Ein beträchtliches Handicap ist diesbezüglich im Hinblick auf ver gleichbare Ausgrabungsaktionen im Ausland der Umstand, daß an der Lenkung der Aufgabe bloß zwei Archäologen (und dazu noch nur mit einem Teil ihrer Arbeits kapazität) und ein zahlenmäßig schwaches Kollektiv beteiligt sind. Letzteres muß zugleich weiteren aktuellen und anspruchsvollen Aufgaben nachgehen. Daß die Tätigkeit der Außenstelle des Archäologischen Instituts in Most auf das komplexe Studium der Siedlungsentwicklung in ausgewählten Regionen ausgerichtet ist, bedeutet nicht, daß man die regelmäßige Verfolgung der übrigen Abraumarbei ten im Tagebauvorfeld und anderer größerer Geländeeingriffe im gesamten Förder gebiet hätte vernachlässigen können. Die Rettungstätigkeit bringt hier ein Mosaik von unterschiedlicher Ausdehnung und Qualität hervor, deren Bedeutung nicht zu unterschätzen ist. In den meisten Fällen genügt bei diesen in verschiedenem Grad zerstörten Fundstellen ihre grundlegende räumliche und zeitliche Bestimmung sowie eine funktionelle Charakteristik der Objekte. Für eine Ausgrabung werden, am besten zufällig, nur einige Objekte ausgesucht; es kommen auch verschiedene Formen der Probeentnahme zur Anwendung: die Auswahl von Objekten zu einer Hälfte, von ausgesuchten Sektoren oder lediglich die Anlage von Schnitten durch die Aus füllungen (z. B. bei der Ausgrabung aufgedehnterer Lehmgruben). Eine allgemein gültige Regel existiert nicht. Man muß je nach der konkreten Situation entscheiden, ob es vorteilhafter ist, sich auf die detaillierte Erkenntnis einer bestimmten Fund situation zu konzentrieren oder die Gewinnung einer möglichst umfassenden Vor stellung anzustreben. Von Zeit zu Zeit wird hier auch eine außerordentlich verhei-