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Goldthwait 1966; Manley 1966; Wiseman 1966; Zoller/Schindler/Röthlisberger 1966; Heuberger 1968; Kral 1971; 1972; Patzelt 1977; Lamb 1981). Sp. 19: Radiokarbonschwankungen in westmitteleuropäischen Eichen, dezennale 14 C-Minima (TW), -Maxima (FK), ergänzt durch säkulare Angaben von nordamerikanischen Bäumen (vor 800 v. u. Z.) (nach H. E. Suess bei Hollstein 1977, Abb. 5; ergänzt durch H. E. Suess bei Lamb/Lewis/Woodroffe 1966, Abb. 6). Sp. 20: Schwankungen des Erdmagnetfeldes nach dem numerischen Modell säkularer Oszillationen von F. C. Mayr, negative Anomalien (TW), positive Anomalien (FK) bzw. Tendenzen dazu (mit ?) (nach Mayr 1979). bieten sich leider im Rahmen dieser Arbeit (vgl. etwa Willerding 1977, S. 381 ff.; Frenzel 1980, S. 13 f., Tab. 4; Lamb 1977, S. 48 ff.; 1982, S. 11 ff.), wie wir auch hinsichtlich der einzelnen Belege nur auf die Tabelle und die ihr zugrunde gelegte Literatur verweisen können. Obwohl unsere anhand gewiß immer noch zu weniger und ungenauer Angaben zu sammengestellte Übersicht (Tab. 1) im einzelnen zweifellos nicht fehlerfrei ist, be stätigt sie jedoch auf einer wesentlich erweiterten Grundlage, daß die am Kohlmarkt vertretenen Siedlungshorizonte tatsächlich in Phasen kontinental getönten Klimas gefallen sind. Sie ermöglicht darüber hinaus einige Modifizierungen geläufiger Vor stellungen vom Ablauf der holozänen Klimageschichte (vgl. Jäger 1970, S. 672). Auf die derzeit ungelöste Frage des absoluten Alters der Frühbronzezeit wurde bereits hingewiesen. Bisherige Angaben sind womöglich um viereinhalb Jahrhun derte zu niedrig. 21 Durch etliche Indizien wird für deren zweite Hälfte ein trocken warmes Klima bezeugt (Tab. 1, Spalten 4, 6, 10-11, 13-18; 12 widersprüchlich). Die archäologisch datierte Bodenbildung auf binnenländischen Bachkalken sowie der durch Ufersiedlungen belegte Tiefstand der Schweizer Mittellandseen sprechen nachdrücklich für eine Einengung des von Jäger (1970, S. 671) dafür in Anspruch genommenen längerfristigen Abschnitts „Glockenbecher/Aunjetitz“ auf die Stufe A2 (vgl. Bouzek 1983, S. 266, 270; Simon 1985 a, S. 77) - wie u. a. unsere Siedlung nahelegt, offenbar unter Einschluß des Übergangs zur Hügelgräberbronzezeit, Bronze A2/B1. Die älterbronzezeitliche Phase siedlungsfreundlichen Klimas dürfte nach unserer Zusammenstellung, richtige zeitliche Einordnung vorausgesetzt, nicht länger als zweieinhalb Jahrhunderte angedauert haben (nach herkömmlicher Chro nologie 1750-1500 v. u. Z.). Ihr scheint ein Abschnitt trockenen(?), jedenfalls kühleren Klimas vorausgegangen zu sein (Sp. 4, 6, 10-11, 14, 18), in den außer einem Teil der langlebigen Schnurkeramik vermutlich Glockenbecher- und frühe Aunjetitzer Kultur gefallen sind. Die wenigen Belege erlauben aber noch keine ver bindlichen Aussagen. Die z. T. pauschalen Angaben für die davorliegenden Jahr hunderte sprechen wieder für weit günstigere Verhältnisse an der Wende vom 3. zum 2. Jt. (Sp. 4, 10-11, 14, 17-18; vgl. aber 6). Unsere Siedlung aus der Zeit vor und um 1500 v. u. Z. gehört ganz an das Ende jener trocken-warmen Periode, nach der dann jedenfalls der ausgeprägt feucht-kühle Abschnitt der Hügelgräberbronzezeit folgte. Dessen klimatischer Charakter ist wohlbekannt (Sp. 4, 6, 9, 11-12, 15-18; 21 Vgl. Schwabedissen 1977, mit Abb. 1. Für Westschweizer Ufersiedlungen der Stufe Bronze A2 wurde neuerdings ein Alter von etwa 2150-2050 v. u. Z. ermittelt (Joos 1982, S. 47, Abb. 2).