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insgesamt in die Stufe LC2 einschließlich des Übergangs zu LD datiert (Voigt 1971, S. 227 f., 234), doch ist dabei zu berücksichtigen, daß der Ansatz H. Grünerts (1956, S. 185 f. - Stufe III einschließlich Übergang zu IV) die erste Hälfte des 2. Jh. v. u. Z. einschließt. Sofern man stilistischen Unterschieden chronologischen Wert bei mißt, könnte unser Knopf zu den älteren Belegen gehören. Denn sein Dekor schließt eng an den der frühmittellatenezeitlichen Hohlbuckelarmringe an (Voigt 1971, S. 231 f.). Die besten Entsprechungen stammen kaum zufällig von der östlichen Ver breitungsgrenze dieser Gürtel (Voigt 1971, Abb. 2 b-d, 3 c-e, 4 g,i, Taf. 2 d-f, 3 a, 4 b) - ein Fakt, der bereits W. Mähling (1944 b, S. 214) aufgefallen ist. Das bisher einzige Vergleichsstück aus dem sächsischen Elbgebiet von Seebschütz, Kr. Meißen, wird durch den Dresdener Neufund ergänzt, der zugleich die Brücke zu den beiden böhmischen Belegen schlägt (Voigt 1971, Abb. 6). Gehen diese als Er zeugnisse hiesiger Werkstätten womöglich auf „germanischen Export“ zurück (Mäh ling 1944 b, S. 214), so hat der wie in unserem Fall „rein keltische Stil“ eines Teils der in Rede stehenden Altsachen auf eine „Tätigkeit keltischer Handwerker“ im Elb- saalegebiet schließen lassen (Grünert 1956, S. 186 f.). T. Voigt (1971, S. 232) dachte an eine Vermittlung südwestlicher Anregungen „durch die Kelten in Südthüringen“, doch ist die Ausgestaltung unserer Gürtel, wie die stilistischen Beobachtungen nahe legen, wohl „stärker von Böhmen abhängig“ (so auch Peschel 1978, S. 39). Dem Elbweg kam bei der Weitergabe und der Verarbeitung von Lateneelementen jeden falls gerade in der Mittellatenezeit hervorragende Bedeutung zu, wie beispielsweise ebenso die Streuung keltisch inspirierten Ringschmucks zeigt (Peschel 1978, S. 294, Anm. 36; Kaufmann 1981, S. 614 f., Abb. 11; 1982, S. 32; 1983, S. 16). Ein S-Profil-Topf feiner Machart war unterhalb einer am größten Durchmesser umlaufenden Rille mit wechselnd steilschrägen Rillen verziert (Abb. 50,5). Der De kor kehrt auf einer eiförmigen Urne mit Schrägrand von Cröbern, Kr. Leipzig-Land, wieder, in der ein Gürtelhaken des behandelten Typs gefunden worden ist (Grünert 1956, Taf. XIX, 2a-, Voigt 1971, Abb. 2 g). Parallelen aus Jastorf-Zusammenhang bestätigen den Zeitansatz (Reinbacher 1963, Taf. 27,Ca 259ä); andere aus heimisch thüringischem Milieu sind anscheinend etwas älter (Nuglisch 1969, Abb. 3 g,k, 9 a). Randstücke größerer Kegelhalsgefäße mit außen stempelartig verdicktem, abgeplat tetem Rand begegnen in dem gut datierten Inventar 22 gleich dreimal (Abb. 17,2, 22,6-8). Sie gehören vermutlich zu bauchigen Töpfen mit gerauhtem Körper, wie sie aus der entwickelten Latenezeit Sachsens mehrfach bezeugt sind (Jorns 1941, S. 82, Abb. 6, 9,16, 10,22; Mirtschin 1933, Abb. 129,23,27,30,41,44-, vgl. auch Voigt 1957, Abb. 1 c). Ein hoher doppelkonischer Schultertopf (Abb. 17,8) schließt sei ner Form nach an eine charakteristische Gefäßgruppe der älteren bis mittleren La- tenekultur an (Peschel 1962, S. 53 ff.), deren nächste Entsprechungen weniger im Thüringischen (Kaufmann 1959 a, Taf. 49/50,1; Simon 1967, Abb. 10,122; Nuglisch 1969, Abb. 5 rechts unten) als im Böhmischen zu suchen sind (Gefäße wie Filip 1956, Taf. CXXXII,3—4,10). Die grobe wabenartige Unterteilschlickerung entspricht hingegen örtlicher Gestaltung. Ein mittelsächsisches Beispiel (Grünert 1956, Taf. XIII,/ - Ragewitz) datiert in die Stufe II a, also nach LB2, doch darf an-