tung wird durch die auf dem Computer durchgeführte Digitalisierung erleichtert. In der weiteren Etappe wird man die Ergebnisse der naturwissenschaftlichen Analysen einbeziehen müssen (Brezäk/Kläpste 1983; Klapste 1986). Dazu können dienen die Pollenanalysen der Sedimentprofile des Sees Komoranske jezero und der Inundation des Flüßchens Bilina (Jakovskä 1983 a; 1983 b; 1984), die Auswertung der paläo- botanischen Funde aus den Ausgrabungen des Stadtkernes von Most (Opravil 1976 und 1979; ulkov 1981 und 1983), die Artenbestimmung aufgrund der Holz kohlefunde (Kyncl 1977 und 1983 - im Rahmen dendrochronologischer Studien, ganzes Material noch unbearbeitet), die Verfolgung der Kieselalgenvorkommen in den Sedimenten des Komoranske jezero (Rehäkovä 1962). Das Studium der Entwicklung des Naturmilieus im Gebiet von Most hat aber nicht nur für die siedlungshistorische Forschung Bedeutung. Die durch viele un günstige Einflüsse - man denke dabei nur an die hohen Konzentrationen der Schwe- feldioxidimmissionen - gekennzeichnete heutige Landschaft im Vorland des Erz gebirges ist Gegenstand eines intensiven ökologischen Studiums. Der Vergleich der gegenwärtigen Situation mit früheren Zuständen macht es möglich, Umfang und Reichweite der negativen Umweltveränderungen besser zu spezifizieren. Das kann die Suche nach Wegen und Mitteln für ihre etappenweise Sanierung unterstützen. Interesse an einer konkreten Mitarbeit bekundete das Institut für Landschaftsökologie der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften. Neuerdings bestätigt sich also, daß das historisch ausgerichtete Studium keineswegs Selbstzweck, sondern auch von aktueller gesellschaftlicher Bedeutung ist. Die Erforschung des Hinterlandes der mittelalterlichen Stadt Most schließt an die Forschungen in der Stadt eng an. Diese Aufgabe, die gegenwärtig endet, erwies sich als die schwierigste Langzeitaktion der Außenstelle und band einen Großteil aller ihrer Kapazitäten. Handelte es sich doch um eine einzigartige Situation. Dem Kohle abbau mußte das regionale Wirtschafts- und Verwaltungszentrum weichen, dessen Existenz das Ergebnis einer langen historischen Entwicklung war. Von Anbeginn war klar, daß die Ausgrabung des historischen Stadtkerns von Most unter außer gewöhnlichen Bedingungen und in einem alle bisherigen Erfahrungen der tschecho slowakischen Archäologie des Mittelalters beträchtlich übersteigenden Maßstab durchzuführen war. Zugleich bot sich aber der jungen Wissensdisziplin die einzig artige Gelegenheit, ihre eigenen Möglichkeiten unter Beweis zu stellen, neue Betä tigungsmomente zu finden und die Konfrontation der eigenen Ergebnisse und Er kenntnisse mit dem zu suchen, was durch die bisherige historische Forschung erreicht worden war. Die Organisierung der Ausgrabungen war überhaupt nicht leicht. In den Jahren 1970/71 erfolgten die Untersuchungen innerhalb der Liebfrauenkirche, die durch die Vorbereitung der Transferierung dieser bedeutsamen spätgotischen Architektur außerhalb des Abbaubereiches ausgelöst worden waren. Mit der Lei tung der Ausgrabung wurde A. Hejna aus der Mittelalter-Abteilung des Archäologi schen Instituts in Prag betraut (Hejna 1977). Erst im Laufe der Jahre 1972 und 1973 wurden in der Außenstelle grundlegende personelle Voraussetzungen für die Übernahme dieser Ausgrabungen geschaffen, da bis dahin hier kein auf das Mittel-