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Taf. LXVII,12, LXXVIII,8, CLXXII,11, CLXXIX,22 u. a.). In der älteren Hügel gräberkultur dieses Raumes sind dann ähnliche Hofbuckel an Gefäßen geläufig ge wesen, die sich auch ihrem Duktus nach gut vergleichen lassen (Benkovsky-Pivovarovä 1981 a, S. 12 f., Abb. 6,3, 7,1,5). Angesichts der hervorragenden Rolle der Otomani- kultur „als Vermittler und sekundäres Kommunikationszentrum“, dessen Fernwir kungen nordwestwärts bis in die Lausitz nachgewiesen sind (Plesl 1977 b, S. 19), womöglich sogar bis in das Harzvorland verfolgt werden können (Müller 1982, S. 123 f.), ist nicht von vornherein auszuschließen, daß unser Gefäßrest derart weit räumige Zusammenhänge signalisiert (vgl. bereits v. Brunn 1970, S. 719). Weiter nördlich lassen sich allerdings lediglich die Einzelelemente verfolgen. An Veterovkeramik sind Hofbuckel zwar nicht gerade häufig (Spurny 1972, S. 222, Abb. 14,5=22,5; Neugebauer 1977, S. 66, 91, Taf. 34,7), doch schon in dem nach folgenden Protolausitzer Horizont Nordmährens und der Westslowakei erscheinen sie von Anfang an in charakteristischer Ausbildung (Spurny 1954, S. 370, Abb. 8; 1961, S. 128, Abb. 2,4; zuletzt 1982; Benkovsky-Pivovarovä 1972, S. 286, Taf. XIII, 14). Selbst keilförmige Einstiche zur Füllung von Zierbändern sind belegt (Spurny 1972, Abb. 13,6=24,3). Da Buckelchen mit abgegrenztem Hof in der nord alpinen Hügelgräberkultur - und auch dort vornehmlich in deren östlichen Gruppen - erst seit der mittleren Stufe vereinzelt nachweisbar sind (Cujanovä-Jilkovä 1970, Abb. 17,M, 76,518; Biel 1980, Abb. 2,1; Stary 1980, S. 55 f„ Taf. 5), kommen für eine Ableitung zweifellos südöstliche Quellen in Betracht - vermutlich diesel ben, von denen ebenfalls die Buckelzier der Lausitzer Mittelbronzezeit angeregt worden ist (zuletzt Coblenz 1977 a, S. 85 ff.). Naheliegend erscheint eine Vermitt lung über die Vor- bzw. Frühlausitzer Kultur in Slsk (v. Richthofen 1926, S. 33 ff., Taf. 8 d, e, 9 a). In einem Falle sind sogar eingeritzte Kreismotive ganz ähnlich in eine umlaufende Gitterzone eingebunden (Ebenda, S. 28, Taf. 14 e). Jedoch be gegnen uns auch in Mittel- und Nordwestböhmen Buckel mit Feld (Plesl 1965, S. 470 f., Abb. 5,2) sowie flächige Gittermuster (Kohout 1895, Sp. 756, Taf. XLIII,13) bereits in der frühen bis älteren Hügelgräberbronzezeit. Unserem Ritz- Stich-Dekor zumindest im Eindruck gut vergleichbar ist übrigens ebenfalls die im fraglichen Abschnitt wiederum beiderseits der Sudeten bezeugte flächige Verzierung durch Reihen länglicher Eindrücke bzw. Kerben (Benes 1959, Abb. 12,8; Machnik 1977, S. 145, Taf. XXVII,6,7,9). Älterbronzezeitliche Grobkeramik kann aus naheliegenden Gründen nur aus nahmsweise namhaft gemacht werden. Zwei wahrscheinlich zum selben Gefäß ge hörige Scherben lassen auf eine kleine s-profilierte Tonne mit ausgebogener Rand lippe schließen (Abb. 52,1). Die paarigen Eindrücke auf der umlaufenden Leiste erinnern an die typischen Doppelhalbkreisstempel auf entsprechender Ware im späten Straubinger Bereich und anderenorts (Hundt 1961, S. 161; 1962, S. 52 ff., Abb. 7), die nordostwärts bis nach Nordwestböhmen streut (Pleinerovä 1961, S. 121 f.; Cujanovä-Jilkovä 1967, S. 409 f.). Gelegentlich finden sich ebenso flüchtige Ein stiche wie auf unserem Stück (Hundt 1958, Taf. 45,12; Kruta 1975, Abb. 4,40; Tocik 1978, Taf. CXXXIII,6).