Baches Lomsky potok, acht Gräberfelder der Schnurkeramik festzustellen; weitere lagen nördlich der von uns untersuchten Fundstelle im Einzugsgebiet des benach barten Baches (Abb. 4). Bei einigen dieser Nekropolen konnten wir sogar wieder eine Andeutung einer inneren Gliederung einzelner Gruppen feststellen. Die Lage der Gräberfelder am Rand von Terrassen über ergiebigeren Wasserläufen mit Nie derungen und hin zu angrenzenden Hängen entspricht den bisherigen Beobachtun gen; zugleich lagen die Lokalitäten öfter in auffallender Nähe zu kleineren Wasser läufen. Die Entfernungen zwischen benachbarten Gräberfeldern von 1 bis 2,5 km decken sich mit den Erkenntnissen über die Struktur der Gräberfelder in anderen Regionen (Neustupny 1965; Koutecky/Muska 1979) und erlauben anzunehmen, daß wir schon nicht mehr nur das durch den Grabungsstand stark deformierte Bild der Wirklichkeit erfassen, sondern der Erkenntnis der realen Struktur nahekommen Buchvaldek/Velmsk 1985; Velimsky 1986 a). Das Einzugsgebiet des Baches Luzicky potok in der Gegend von Kadan wurde gleichfalls als natürliche Mikroregion abgegrenzt. Es ist annähernd so groß wie jenes des Lomsky potok. Wenn es im Einzugsgebiet des letzteren jahrzehntelang zu einer intensiven Exploitation kam, stellte dasjenige des Luzicky potok bis zum Ende der fünfziger Jahre ein im wesentlichen unberührtes Gebiet dar. Dement sprechend waren von dort nur sehr wenige archäologische Funde bekannt. Die dann einsetzende Entwicklung war allerdings sehr dynamisch. Der Bau des Komplexes der Kraftwerke Tusimice I und II, Prunov I und II, des Betriebsareals des Groß tagebaues Nästup Tusimice sowie die Förderung, die Verlagerungen des Acker bodens auf noch unberührte Stellen und schließlich die Außenkippe des Großtage baues Brezno verschlangen praktisch ein zusammenhängendes Territorium mit einer Ausdehnung von fast 30 km 2 . Von der Kulturlandschaft blieben bis heute lediglich nicht allzu große isolierte Inseln erhalten (Abb. 5). Die Rettungstätigkeit der Außenstelle Most datiert hier seit dem Jahre 1960. Bis 1983 erfolgte die Ausgrabung von 32 archäologischen Lokalitäten auf einer Gesamtfläche von mehr als 100 ha (Abb. 6). Zweifellos hat eine derartige For schungsintensität in einer einzigen Region bei uns überhaupt nicht ihresgleichen. Man muß aber auch einräumen, daß bis zum Jahre 1975 die Ausgrabungen nicht allzu systematisch und ohne tiefere Intention vorgenommen wurden. Das Projekt für ein komplexes Studium wird erst seit 1976 realisiert, da bereits einige Erkennt nislücken geschlossen werden konnten und z. B. auch die Bedingungen für eine Verfolgung der Beziehungen zwischen Besiedlung und Naturmilieu weitaus ungün stiger waren als zu Beginn der sechziger Jahre. Der Umstand, daß die Terrain forschung in dieser Region praktisch bereits am Ende steht, ermöglicht ebenso wie die fortgeschrittene wissenschaftliche Bearbeitung der Grabungsergebnisse, das Abb. 4 (nebenstehend). Mikroregion des Einzugsgebietes des Baches Lomsky potok. Die Struktur von Gräberfeldern der Schnurkeramik. 1 im ganzen durchforschte Gruppen von Gräbern in Bresfany; 2 teilweise durchforschte Lokalitäten; 3 alte Funde mit annähernder Lokalisierung. 15