ßen zwar reichliche Magerungsanteile (Taf. 19, 21), neben einem Anteil organischer Substanzen wurden jedoch unterschiedliche Zuschlagqualitäten verwendet, erkennbar an den unterschiedlichen SiO2-Anteilen. Allein die Gefäße, die nachweislich zum Kochen Verwendung fanden (z. B. Taf. 22), können einen hohen Magerungssatz auf weisen (mehr als 30 Prozent) und dabei auch einen deutlich höheren Quarzsandanteil. Bei den axialsymmetrisch aufgebauten Gefäßen, die auf der frei rotierenden Drehscheibe hergestellt wurden, änderte sich das Anschliffbild generell, eine Ent wicklungstendenz andeutend, die im späten 13. Jh. begonnen hatte. Den Rohton massen wurden fraktionierte Magerungsanteile zugesetzt, schlechthin gesiebter Sand bei einer besseren Auswahl der Rohtone selbst. Die Topfkachelstücke zeigen reich liche und feinere Magerung (Taf. 24); die LA-Aufnahme belegt reichlich und feinen Quarzsand. Die rottonige Irdenware läßt ein ähnliches, weiterentwickeltes Bild er kennen, nur sind dort deutliche Quantitätsunterschiede zu verzeichnen, die sich auch im Quarzsandanteil in der LA-Aufnahme erkennen lassen. Wenig und grober ge magert sind die Gefäße, die als Flüssigkeitsbehältnisse gedacht waren - 15-25 Pro zent Sandanteil, im Extremfall nur 10 Prozent (Taf. 25). Bis 30 Prozent gesiebter Quarzsand wurde den Rohtonmassen beigemengt, aus denen wiederum Kochtöpfe für die Hauswirtschaft hergestellt worden sind (Taf. 23). Typisch für die innenglasierten Töpfe und Grapentiegel seit Mitte des 15. Jh. ist die feingesiebte Quarzsandzugabe (Taf. 26-27). Die reichliche feine Magerung ist neben einer speziellen Tonerdeverwendung eine unumgängliche Voraussetzung für einen brauchbar feuerfesten und reichlich porösen Scherben. Die hohe und feine Porosität ist notwendig, um der aufgegossenen und eingebrannten Glasur intensive Oberflächenhaftung zu geben. Viele Gefäße mit zonenweise abgeplatzter Glasur be legen dieses ernste Problem für die Töpfer des späten Mittelalters - nicht nur in Dresden. Die LA-Aufnahme des Topfrandprofils auf Taf. 27,2, weist eine Besonderheit auf, denn die verdichtete Kette der markierten SiO2-Punkte an der inneren Oberfläche belegt, daß gemahlener Quarzsand als Glasbildner Bestandteil dieser frühen trans parenten Bleiglasur war. Auf eine weitere Besonderheit bei der Gegenüberstellung von Schliff bild und LA- Bild muß bei einigen Stücken der rottonigen Irdenware hingewiesen werden. Ver schiedentlich zeigen Gefäße dieser Gruppe intensive oberflächliche Ansinterungen oder anhaftende, dicke Verglasungen, die während des Brandes von der inneren Ofen decke auf die Gefäße abgetropft sind. Solche Erscheinungen traten während der Scharffeuerphase im Kasseler Ofen bei Temperaturen weit über 1 000° C auf. 4 Tafel 28 zeigt ein solches Randprofil. Während der Anschliff aber eine deutliche und für diese Keramikart typische Quarzsandmagerung belegt, fehlt auf dem LA-Bild die entsprechende SiO2-Markierung bzw. sie erscheint äußerst verwaschen. Das hat seine konkreten Ursachen darin, daß eine signifikante Lumineszenz nur das nicht modi fizierte SiO 2 zeigt, wohingegen ein durch wachsende Erhitzung veränderter Quarz - 4 Vgl. die Innenaufnahmen vom Gewölbe des Kasseler Ofens in Pulsnitz, Kr. Kamenz - heute technisches Denkmal - bei Mechelk 1981, Taf. 50 a-b.