Abb. 3. Jeniv Üjezd. Schematisierter Gesamtplan der Ausgrabungen. 7 Ausgrabungsfläche; 2 Hockergrab der nticer Kultur; 3 latenezeitliche Skelettgräber; 4 einge tiefte Siedlungsobjekte - Hütten; 5 Öfen und Essen; 6 Schmelzöfen; 7 Pfostenlöcher; 8 Gruben; 9 große Lehmgruben; H Späthall Stattzeit; L Latenezeit; R Beginn der römischen Kaiserzeit; S ältere bis mittlere slawische Burgwallzeit; M jüngere Burgwallzeit. Die Aufmerksamkeit in den Jahren 1978 bis 1983 konzentrierte sich auf eine mehrphasige Lokalität am Westrand des Dorfes (Abb. 3). Die Fundstelle liegt nördlich des Baches auf einem mäßig geneigten Hang. Die Objekte reichen bis an die Inundation. Die bisher ausgegrabene Fläche von mehr als 1,5 ha breitet sich zu beiden Seiten eines ehemaligen Wasserlaufes aus, der in den Lomsky potok mün dete. Seine definitive Ausfüllung erfolgte erst im Hochmittelalter. Die erhöhte Sedi mentakkumulation dieser Periode ist offenbar eine Folge nachhaltigerer ökologischer Veränderungen (Kulmination der Entforstung der Landschaft), die mit dem Ge samtumbau der Siedlungsstruktur zusammenhingen. Die ältesten Funde auf der Lokalität (Grab der Üneticer Kultur, wenig ausge prägte Objekte der Stitary-Stufe der späten Bronzezeit) haben vorderhand Einzel charakter. Intensiv ist die Besiedlung aus der Späthallstattzeit bis zur älteren römi schen Kaiserzeit; sie ist insbesondere durch eingetiefte Wohnobjekte vertreten. Im Fußboden eines latenezeitlichen Halbgrubenhauses (7/82) wurde ein seicht eingebet tetes Skelettgrab entdeckt, das durch die Beigabe einer Eisenfibel vom Duchcover Typus verhältnismäßig genau in den Zeitraum LT Bl datiert werden kann. Aus der stratigraphischen Situation ergibt sich, daß es hier zu einer beabsichtigten Bestattung in einer Hütte kam, die nachher aufgegeben wurde. Eine wichtige Feststellung bringt die Freilegung eines Teiles eines weiteren latenezeitlichen Skelettgräberfeldes auf