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(Küas 1976, Taf. 51 u. 55), Strehla und Großenhain (Mechelk 1981, S. 79 u. 83), Beerwalde, Kr. Hainichen (Schwabenicky 1982, S. 350 u. verseh. Abb.), werden all gemein in das 14. Jh. datiert, wenn es auch in den deutschen Altsiedelgebieten ältere Keramik dieser Art gibt (Lobbedy 1968, S. 77 ff.). Teilweise sind die Gefäßmündun gen als Vierpaß gestaltet (Abb. 4,19). Die Wursthenkel wurden durch asymmetrische Bandhenkel abgelöst (Abb. 8,24,25). An den Böden lassen sich die typischen Schnitt spuren erkennen. Einige wenige Scherben, insbesondere Ränder mit lang ausgezogenen Kragen profilen, lassen sich in das ausgehende 14. Jh. datieren (Abb. 5,1-4, 8,23,26, 10,34 bis 37). So liegen aus der Nähe des Wermsdorfer Forstes, aus Mutzschen, Kr. Grimma, blaugraue Henkeltöpfe vor, die als Münzgefäße gedient haben. Die Mün zen wurden um 1430, vermutlich im Zusammenhang mit den Hussitenzügen, ver graben (Baumann 1978; Mechelk 1981, S. 73). Auch im vorliegenden Fall ist mit einer Belegung der Siedlungen bis in die ersten Jahrzehnte des 15. Jh. zu rechnen, was einige wenige bereits wieder oxidierend gebrannte Scherben (Abb. 5,6, 8,27) erhärten. Bei einem Teil der Keramik ist es nicht möglich, zwischen den Funden des 13. und 14. Jh. zu unterscheiden. Die Keramik dieses Zeitraums ist farblich nicht einheitlich. Es treten die verschiedensten Grautöne auf, die von einem sehr hellen bis zu einem sehr dunklen Blaugrau reichen. Daneben gibt es auch mehr schmutziggrau bis braun fleckig gefärbte Scherben. Entsprechend des Brandes sind die Scherben im Bruch einfarbig oder im Kern heller bzw. dunkler. Die Magerung ist fein. Die Merkmale belegen die Verwendung einer schnell drehenden Töpferscheibe. Die Keramik wurde reduzierend gebrannt. Vom Keramikmaterial der Wüstung Albersdorf heben sich einige Randscherben ab, deren Datierung nicht ganz eindeutig ist. Sie sind graublau reduzierend gebrannt, weisen aber einfache Profile des 12. Jh. auf (Abb. 3,24,27). Ohne stratigraphische Beobachtung ist eine eindeutige Datierung nicht möglich. 13 Von der als Wirtschaftshof gedeuteten Fundstelle liegen neben einigen kleinen Mittelscherben (Abb. 9,1,2) eine Bodenansatzscherbe mit orangeroter Bemalung (Abb. 9,3) vor, wie sie für die Keramik Pingsdorfer Art typisch ist. Nach Forstarbei ten wurde ein vollständig erhaltenes Töpfchen dieser Gattung, das geringe Reste von Bemalung zeigt (Abb. 9,4), gefunden. Es ist bauchig, der Rand nach außen gebogen und kantig abgedreht. Der Boden weist Schnittspuren auf. Im unteren Bereich ist das Gefäß relativ unsauber gearbeitet. Der Bauch hat sogar ein kleines Loch, welches wahrscheinlich schon bei der Herstellung entstand. Auf der Wandung sind waage rechte Riefen zu erkennen, die sicher nicht als Verzierung gedacht waren, sondern Fingerspuren sind, die bei der Herstellung entstanden. Ähnlich ist auch ein Gefäß unterteil aus Niederlauterstein, Kr. Marienberg, aufgebaut (Geupel 1975, S. 41). Im Rand-Schulter-Bereich sind deutlich Drehrillen zu beobachten, die in der Halsein ziehung durch schräge Spuren überlagert sind, die auf eine Überformung mit dem 13 Für die Begutachtung der Keramik wie auch für die Beratung bei der Anfertigung dieser Arbeit gilt Herrn Dr. G. Billig, Pädagogische Hochschule Dresden, mein besonderer Dank.